Crealogix ist im Geschäftsjahr 2015/16 stark gewachsen
Zürich – Das auf Bankensoftware spezialisierte Unternehmen Crealogix hat im Geschäftsjahr 2015/16 beim Umsatz kräftig zugelegt, den Sprung in die Gewinnzone aber knapp verpasst. Die Übernahme der deutschen Elaxy und die Investitionen in die Produktpalette haben gemäss dem Management nun die gewünschten Erfolge gezeitigt. Auch im nächsten Geschäftsjahr will Crealogix im zweistelligen Prozentbereich wachsen. Die Crealogix-Aktie ist am Dienstag nach anfänglichen Kursgewinnen am Nachmittag ins Minus abgerutscht.
Der Zahlenkranz von Crealogix präsentiert sich nach Jahren mit hohen Verlusten positiver als auch schon. Der Nettoerlös erhöhte sich im per Ende Juni zu Ende gegangenen Geschäftsjahr um 28% auf 63,3 Mio CHF, wie den am Dienstag veröffentlichten Zahlen zu entnehmen ist. Operativ (Stufe EBITDA) verbesserte sich das Unternehmen ebenfalls auf +3,7 Mio CHF von -10,6 Mio CHF im Vorjahr, was einer Marge von 5,8% (-21,4%) entspricht.
Unter dem Strich verbuchte Crealogix dennoch einen Verlust von 0,6 Mio CHF aufgrund von Goodwill-Abschreibungen und erneut hohem Investitionsvolumen. Verluste von 10,3 Mio wie im Vorjahr sollen der Vergangenheit angehören, wie die Verantwortlichen an einer Bilanzmedienkonferenz erklärten. Damals waren aufgrund der Marktexpansion die Kosten für die Realisierung der Digital Banking Plattform markant angestiegen.
Wann die Gewinnzone erreicht wird, konnte CEO Thomas Avedik nicht sagen. Crealogix wolle aber jedes Jahr 20% an Umsatz zulegen, was zwar ein «ambitioniertes Ziel ist, aus unserer Sicht aber durchaus machbar».
Investitionen zahlen sich aus
Diese Investitionen scheinen sich nun auszuzahlen und das Wachstum in Deutschland und Grossbritannien sei weiterhin gross. Auch weitere Zukäufe im Ausland sind geplant und zwar «vordergründig in Märkten, wo wir bereits aktiv sind wie Deutschland und Grossbritannien», sagte Chief Strategic Officer (CSO) Richard Dratva.
Der Zukauf der deutschen Elaxy sei auch im Hinblick auf eine breiteres Angebotsspektrum getätigt worden. Nun verfüge man über Produkte für die interaktive digitale Bankberatung im Bereich Vorsorge, Finanzmanagement und -planung. Auch onlinebasierte Lösungen für die Vermögensverwaltung (Robo Advisory und Hybrid Advisory) seien hinzugekommen.
Vorerst gelte es aber die Erträge aus dem Produkt des Digital Banking Hub zu skalieren. «Nun ernten wir die Früchte unserer beträchtlichen Investitionen in die neue Produktplattform», so Avedik.
Weiterhin zweistelliges Wachstum angepeilt
Angesprochen auf die weitere Geschäftsentwicklung erklärte Avedik, dass sich aufgrund des Brexit-Votums in Grossbritannien Investitionsentscheide von Kunden verzögern könnten, man sei aber zuversichtlich was die operationale Entwicklung angehe.
«Ausschlaggebend ist für uns sowieso nicht so sehr, ob wir Gewinn oder Verlust schreiben», so CFO Rolf Lichtin, «vielmehr ist uns wichtig, dass wir eine konstante EBITDA-Marge von 5% oder mehr erwirtschaften».
Die Geschäftsleitung rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem weiteren Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich und einer höheren EBITDA-Marge als die 5,8% vom abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/2016.
Dementsprechend bleibt das Unternehmen hinsichtlich Gewinnzahlen zurückhaltend. Der strategische Fokus liege vorerst auf dem Wachstum mit Softwareprodukten. Die Geschäftsleitung rechnet aber mit einem weiteren Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich und will mittelfristig, «sprich in 2 bis 3 Jahren», so Lichtin, jährlich 20% mehr Umsatz erzielen und im nächsten Jahr nochmals einen höheren EBITDA als 2015/2016 ausweisen.
An der Börse schlossen Crealogix am Dienstag 1,1% höher bei 114 CHF, während der Gesamtmarkt gemessen am SPI 0,4% zulegte. (awp/mc/upd/ps)