Zürich – Das Softwarehaus Crealogix hat den Umsatz im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2010/11 (per Ende Dezember) gesteigert und konnte beim Gewinn überproportional zulegen. Das zweite Halbjahr soll sich ähnlich entwickeln, mittelfristig will die Gesellschaft mit Akquisitionen deutlich wachsen.
Der Umsatz verbesserte sich im ersten Semester gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11% auf 28,0 Mio CHF. Der EBIT stieg um 69% auf 2,81 Mio CHF, entsprechend einer Marge von 10,0 (6,6)%. Unter dem Strich verblieb ein knapp verdoppelter Reingewinn von 2,89 Mio CHF, wie die Anbieterin von E-Business- und Betriebssoftware am Freitag mitteilte.
Umsatzsteigerung durch organisches Wachstum
Die Umsatzsteigerung beruhe auf organischem Wachstum, am stärksten bei den Kunden im Finanzbereich, hiess es. Auch sei die Marktstellung in allen Zielmärkten – Finanz, Education sowie Transport & Logistics – ausgebaut worden. Nach Regionen fiel der Löwenanteil des Umsatzes in der Schweiz an. Dort erzielte das Unternehmen 23,9 Mio CHF (+13%), während 3,77 Mio CHF (-4%) aus dem übrigen Europa stammten. Weitere Länder trugen 0,35 Mio CHF bei. Das Eigenkapital erhöhte sich leicht auf 57,6 Mio CHF per Ende 2010, was einer Eigenkapitalquote von 84% entspricht. Die liquiden Mittel stiegen auf 44,2 Mio CHF. Die Ausschüttung aus den Kapitaleinlagen-Reserven von insgesamt 2 Mio CHF im Januar 2011 führe nicht zu einer Schmälerung der Kapitalbasis, betonte das Unternehmen.
Geschäftseinheiten veräussert
Im Zuge der Strategie, sich auf das wachsende Geschäft mit selbst entwickelten Softwareprodukten zu konzentrieren, trennte sich die Gesellschaft Ende 2010 von einigen Geschäftseinheiten. Die Veräusserung der Crealogix ERP in Österreich und der Crealogix Unified Communications in Deutschland hätten im Berichtszeitraum keinen wesentlichen Einfluss gehabt, hiess es. Den wegfallenden Umsatz für das zweite Halbjahr werde die Gruppe wohl durch organisches Wachstum der übrigen Bereiche kompensieren können. Die Strategie, Software selbst zu entwickeln und zu vermarkten, bewährt sich nach Einschätzung von Crealogix. Sowohl die Lizenzerträge als auch die wiederkehrenden Einnahmen durch Wartungs- und Supportverträge seien kontinuierlich gewachsen. Deshalb investiere die Gruppe überdurchschnittlich stark in die Produktentwicklung. Zurzeit seien alleine im Bereich der angewandten Forschung und Entwicklung über 50 Mitarbeitende beschäftigt.
E-Banking-Sparte entwickelt sich «erfreulich»
Der Bereich E-Banking entwickelte sich laut Crealogix «sehr erfreulich». Mit der Implementierung der E-Banking-Lösung bei einer ersten ausländischen Bank Anfang 2011 sei ein wichtiges strategisches Ziel erreicht worden, hiess es. Eine erste Mobile-Banking-Anwendung für Smartphones werde im ersten Quartal 2011 in Betrieb gehen. Erfolgreich habe sich auch das High-End-Security-Produkt CLX.Sentinel entwickelt. Von einer sehr guten Nachfrage spricht die Gruppe bei den Produkten für den Zahlungsverkehr. Allerdings habe es auch zwei negative Faktoren gegeben – die bis im August anhaltenden Lieferengpässe bei den Halbleiterkomponenten für die Belegleser CLX.PayPen und die Verzögerung bei der Entwicklung der neuen CLX.PayMaker Version, die erst gegen Ende 2010 in den Verkauf ging. Die Bündelung der Kräfte im neu geschaffenen Bereich Education trage erste Früchte, erklärte Crealogix. Im ersten Halbjahr hätten sowohl Umsatz als auch Profitabilität zugelegt. Im Lösungsgeschäft mit individuellen Softwareanwendungen für Grosskunden erreichte Crealogix den Angaben zufolge ein zufriedenstellendes Resultat.
Zuversichtlicher Ausblick
Die Anfangs August 2010 gegründete Gesellschaft im Bereich Transport & Logistics habe im ersten Halbjahr weiter in den Marktaufbau investiert und befinde sich auf Kurs, hiess es. Sie habe die Schulung von Implementierungspartnern vorangetrieben und rechne für das zweite Halbjahr mit ersten Geschäftsabschlüssen. Insgesamt stellt Crealogix für das zweite Halbjahr «ähnlich gute» Resultaten wie im ersten Halbjahr in Aussicht. Unter Berücksichtigung der Ende 2010 veräusserten Geschäftsbereiche soll es im zweiten Halbjahr aber noch keine weiteren Umsatzsteigerungen geben. Die Profitabilität des ersten Semesters sollte erreicht werden, so das Unternehmen. An dem mittelfristigen Wachstumsziel mit einem Jahresumsatz von rund 100 Mio CHF wird festgehalten. Daher prüft Crealogix laut Mitteilung weiterhin Gelegenheiten für Unternehmensakquisitionen im In- und Ausland. (awp/mc/upd/ps)