Bruno Richle, CEO und VRP Crealogix.
Zürich – Das Softwarehaus Crealogix hat im vergangenen Geschäftsjahr 2010/11 (per Ende Juli) bei nahezu stagnierendem Umsatz deutlich mehr verdient. Der Umbau der Gruppe vom reinen Softwaredienstleister zum Produktanbieter wurde abgeschlossen und am mittelfristigen Umsatzziel von 100 Mio CHF hält der Konzern nach wie vor fest.
Der Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 0,7% auf 52,8 Mio CHF, obwohl sich das Unternehmen Ende 2010 von einigen Geschäftseinheiten getrennt hatte. Der EBIT erhöhte sich um rund 55% auf 5,1 Mio. Die entsprechende Marge kletterte auf 10% nach 6,0% im Vorjahr. Unter dem Strich erhöhte sich der Reingewinn um knapp 47% auf 4,7 Mio CHF, wie die Anbieterin von E-Business und Betriebssoftware am Freitag mitteilte. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung eine Ausschüttung von 15 CHF pro Aktie. Im Vorjahr betrug die Ausschüttung 2 CHF pro Anteil.
«Erfreuliche Entwicklung im E-Banking-Bereich»
Die flüssigen Mittel nahmen in der Berichtsperiode um 4,3 Mio auf 46’5 Mio CHF zu. Einen Zuwachs gab es auch beim Eigenkapital von 2,6 Mio auf 57,1 Mio CHF. Nach der Dividendenausschüttung von Anfang Jahr in Höhe von 2 CHF pro Aktie liege die Eigenkapitalquote noch bei 82% (VJ 80%). Der Bereich E-Banking habe sich «sehr erfreulich entwickelt». Gesteigert wurden Umsatz und Profitabilität, da viele Kunden ihre Software mit Releasewechseln auf den neuesten Stand gebracht hätten, hiess es. Vor allem aber wirkte sich der Gewinn einer ausländischen Grossbank als Kunden in diesem Bereich sehr positiv aus. Auch beim E-Payment wurden die Erwartungen übertroffen, teilte der Konzern mit. Hier sei die Nachfrage nach wie vor stabil.
Sparte Softwareprodukte/Entwicklung als Zugpferd
Zum Zugpferd entwickelte sich der Bereich Softwareprodukte/Entwicklung. Die in diesem Segment verstärkte Nachfrage liege der Steigerung des Jahresgesamtumsatzes zugrunde, hiess es. Nicht so rosig lief es im Geschäftsfeld Softwaredienstleistungen, welches mit sinkenden Marktpreisen zu kämpfen hatte. Crealogix reagierte mit Umschichtungen der Stellen vom Dienstleitungs- zum Entwicklungssegment. Für das Jahr 2011/12 rechnet Crealogix damit, den Umsatz durch weitere Akquisitionen steigern zu können und die Ertragskraft zu halten. Konkrete Prognosen für das Geschäftsjahr 2011/2012 seien jedoch schwierig. Die Wachstumsstrategie bleibe unverändert gültig. Zuletzt hatte Crealogix ein mittelfristiges Umsatzziel von 100 Mio CHF genannt.
Die Anleger quittieren die vorgelegten Zahlen mit Kaufaufträgen. Die Titel steigen gegen 10.20 Uhr um 4,2%. (awp/mc/upd/ps)