Zürich – Das Softwareunternehmen CREALOGIX blickt nach eigenen Angaben auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018/19 (per 30. Juni 2019) mit gezielten und grundlegenden Veränderungen zurück. Erstmals in der Geschichte des Unternehmens überschritt die Gruppe dank des anhaltend starken Wachstums die Umsatzschwelle von CHF 100 Mio. Damit erwirtschaftete sie erneut einen Rekordumsatz. Die breite und hochgradig individualisierbare Produktpalette des Softwarespezialisten spricht Banken an, die sich im Markt differenzieren möchten: «Eigene Studien ergaben, dass Open Banking weltweit der Schlüssel für zukünftige Digital-Banking-Angebote ist. Mit dem Digital Banking Hub – dem Open-Banking-System von CREALOGIX – steigern Finanzinstitute den Mehrwert ihrer Dienstleistungen. Mit ihm lässt sich das Bankengeschäft schnell, umsichtig und wirtschaftlich auf aktuelle und zukünftige Kundenanforderungen auszurichten», so Thomas Avedik, Chief Executive Officer von CREALOGIX. Weltweit anerkannte Analysten bestätigen die Innovationskraft und die Aufstellung der Gruppe als Fintech und eine der führenden Anbieterinnen von Digital Banking Software. Diese Position stärkt sie mit strategischen Veränderungen in Bezug auf Lizenzmodelle, Produktausrichtung und Partnernetzwerk.
Jahresergebnis widerspiegelt Lizenzmodell-Umstellung
CREALOGIX wächst weiterhin stark. Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2018/19 um 17 % von CHF 87.1 Mio. auf CHF 101.9 Mio. Dies entspricht einem Wachstum von 18 % in lokalen Währungen. Der internationale Anteil an Produkterlösen erreichte 64.4 % (Vorjahr: 57.4 %). Besonders hervorzuheben sind die SaaS-Erträge, die sich im selben Zeitraum mehr als verdoppelt haben. Insgesamt trug der Anteil wiederkehrender Erträge mit 42 % zum Gesamtumsatz bei (Vorjahr 38 %). Die Profitabilität (EBITDA) war mit CHF 1.9 Mio. unter Vorjahresniveau (CHF 7.0 Mio.). Die EBITDA-Marge erreichte 1.8 % gegenüber 8.1 % in der Vorjahresperiode. Hauptgrund war der bewusst vorangetriebene Wechsel des Lizenzmodells vom traditionellen Initiallizenzmodell mit Wartung hin zum nachhaltigen Software-as-a-Service (SaaS)/ Mietmodell. Das SaaS-Modell erhöht die wiederkehrenden Erträge, da die Mieterträge kontinuierlich und jährlich anfallen. Ohne diesen «SaaS-Effekt» wären Umsatz und EBITDA im Geschäftsjahr 2018/19 um rund CHF 7 Mio. höher gewesen.
In Grossbritannien führte die Unsicherheit rund um den Brexit dazu, dass Banken ihre IT-Investitionen reduzierten, was sich negativ auf die Gesamtergebnisse auswirkte. Die Gruppe weist einen Reinverlust von CHF 6.3 Mio. (Vorjahr: Reingewinn CHF 0.7 Mio.) aus. Darin sind
CHF 5.1 Mio. Goodwill-Amortisation enthalten. Der bereinigte Verlust pro Aktie betrug CHF -0.94 gegenüber einem Gewinn von CHF 2.39 in der Vorjahresperiode. Die Eigenkapitalquote lag bei 57 % (Vorjahr: 63 %).
Transformationsprogramm stärkt Position
Mit seinen über 550 Kunden weltweit hat sich CREALOGIX als wichtiger internationaler Akteur für Digital Banking etabliert. «Um die Zukunftsfähigkeit der Gruppe weiter zu stärken, stellen wir uns mit unserem Transformationsprogramm für kommende Anforderungen an Expertise und Produktangebot auf», sagt Richard Dratva, Chief Strategy Officer von CREALOGIX. Drei strategische Wirkungsfelder werden bis 2022 neu ausgerichtet:
- Umstellung auf neues nachhaltiges Lizenzmodell
Im Bankensektor steigt die Nachfrage nach Miet-/SaaS-Modellen. Darum beschleunigt CREALOGIX gemeinsam mit ihren Kunden – vor allem in der Schweiz und in Deutschland – die Umstellung auf dieses Lizenzmodell. Durch die 100-%-Übernahme der ELAXY Business Solutions & Services (BS&S) erlangte CREALOGIX die Möglichkeit, SaaS-Dienste für ihre Produkte aus eigener Hand ihren Kunden in Deutschland und auch international anzubieten. - Investition in Forschung & Entwicklung zur optimalen Skalierung
CREALOGIX investiert weiter in den Digital Banking Hub und dessen Module. Der Grad der Produktstandardisierung wird weiter erhöht, um eine noch kürzere Time-to-Market für neue oder bestehende Kunden zu ermöglichen. Daneben baut die Gesellschaft ihre Module deutlich aus für Themen wie Open Banking, User Experience, APIs, Künstliche Intelligenz (KI) und Security. Bei der Umsetzung dieser Massnahmen trägt die Gruppe bewusst der Tatsache Rechnung, dass die Investitionen in die Technologieplattform Ressourcen absorbieren. Relevante Produkte zur richtigen Zeit haben jedoch langfristig einen stark positiven Einfluss auf die Umsatzentwicklung. - Partnernetzwerk stärkt globale Positionierung
Damit ihre Produkte auch global nahtlos bei den Kunden eingesetzt werden können, baut CREALOGIX ein umfassendes Partner-Ökosystem auf. Es setzt sich aus Unternehmen zusammen, die sich beispielsweise auf neue Technologien spezialisiert haben. Dank der Zusammenarbeit mit strategischen Partnern kann sich CREALOGIX auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, auf die Entwicklung und den Vertrieb von Digital-Banking-Software, und insbesondere den Vertrieb zukünftig noch fokussierter auf spezifische Segmente ausrichten.
Wandel beeinflusst kurz- und mittelfristige Performance
Angetrieben vom Transformationsprozess kann CREALOGIX neue Märkte effizient und segmentspezifisch erschliessen. Die Auftragspipeline ist gut gefüllt. So plant beispielsweise eine Tier1-Bank in Südostasien ihr gesamtes Digital-Wealth-Management-Geschäft mit CREALOGIX aufzubauen und auch der europäische Markt wird weiterhin ausgeschöpft.
Die Entwicklung im Geschäftsjahr 2019/20 wird die finanziellen Anstrengungen für die strategische Anpassung der Lizenzmodelle, der Produktausrichtung und des Partnernetzwerks reflektieren. Der Umsatz soll weiter gesteigert werden und CREALOGIX erwartet, dass sich die Transformation mittelfristig in Form von stabilen Cashflows und EBITDA-Margen im zweistelligen Prozentbereich positiv auswirkt.
Der Verwaltungsrat hat beschlossen, den Aktionärinnen und Aktionären an der Generalversammlung keine Ausschüttung von Dividenden aus Kapitalreserven vorzuschlagen. (CREALOGIX/mc/ps)