Zürich – Die Internetkriminalität hat derzeit Hochkonjunktur. Die Zahl der Cyberangriffe auf Organisationen ist laut einer Analyse der Sicherheitsforscher von Check Point Research (CPR) in der Schweiz im letzten Jahr um fast zwei Drittel hochgeschnellt.
Befeuert werde die rekordhohe Anzahl an Cyberangriffen durch eine Kombination an verschiedenen Umständen. Da auch nach der Corona-Pandemie weiterhin häufig von zu Hause aus gearbeitet werde, bleibe die Nutzung von Cloud-Diensten und Kollaborationstools hoch. Dies sei ein Nährboden für Internetkriminelle, schreibt CPR in einer Mitteilung vom Montag.
Über 750 Angriffe pro Woche
Zudem entwickle sich das Netzwerk an Cyberkriminellen stetig weiter und bringe immer kleinere und agilere Gruppen hervor. Diese könnten auf eine Vielzahl an verfügbarer Schadsoftware zurückgreifen. Ein besonders beliebtes Ziel seien – nicht nur in der Schweiz, sondern auch global – Bildungseinrichtungen. Diese hätten als Reaktion auf die Pandemie rasch Digitalisierungsmassnahmen ergriffen und seien nun ein «beliebter Tummelplatz» für Cyberkriminelle, schreiben die Experten von CPR.
Die Schweiz bildet dabei scheinbar ein besonders beliebtes Ziel unter den Hackern. Denn weltweit haben 2022 die Cyberangriffe im Vergleich zum Vorjahr «nur» um 38 Prozent zugenommen. In der Schweiz hingegen sei dieser Wert letztes Jahr um 61 Prozent gestiegen. In Nordamerika und in Europa gingen die Angriffe derweil um 52 bzw. 26 Prozent nach oben.
Mit Blick auf die einzelnen Branchen sind in der Schweiz laut CPR vor allem die Fertigungsindustrie, das Finanzwesen sowie Regierung und Militär von Cyberangriffen betroffen. Aber auch Gesundheits- und Kommunikationseinrichtungen seien ein beliebtes Ziel. Die Sicherheitsforscher zählten hier pro Branche im letzten Jahr zwischen knapp 400 und bis zu 752 Attacken pro Woche. (awp/mc/ps)