Zürich – Die Angriffe von Hackerbanden auf Schweizer Firmen häufen sich markant. Die Dunkelziffer dürfte indes noch viel höher liegen, berichtet die Konsumentenzeitschrift «Beobachter» in ihrer neusten Ausgabe. Rund 40 Prozent der Betroffenen zahlen laut einem Experten Lösegeld.
Kriminelle hätten im letzten Jahr Daten von rund 2700 hiesigen Unternehmen geklaut und zum Verkauf ins Darknet gestellt, schreibt der «Beobachter». Die Zahlen im Bericht beziehen sich auf eine im Auftrag des Magazins erstelle Analyse des amerikanischen Cyberintelligence-Unternehmens Recorded Future.
Dramatischer Anstieg
Demnach habe sich die Anzahl in den letzten zwölf Monaten dramatisch entwickelt. Die Firma zählte zwischen August 2020 und August 2021 insgesamt 2694 Angriffe. Damit sei die Zahl in den letzten fünf Jahren auf 4799 Angriffe auf Schweizer Firmen gestiegen. Allein seit Mai 2021 seien es 511 gewesen.
Dabei seien bei der Auswertung nur Angriffe erfasst, bei denen Daten von den Firmencomputern gestohlen und später im Darknet veröffentlicht wurden. In diesen Fällen sei davon auszugehen, dass kein Lösegeld bezahlt wurde.
Basierend auf Aussagen mehrerer befragter Cybersecurity-Fachleute sei indes davon auszugehen, dass eine grosse Anzahl von Firmen Lösegeld bezahlte, ohne sich bei den entsprechenden Stellen der Behörden zu melden. Die Höhe des geforderten Lösegeldes betrage meist drei bis fünf Prozent des Jahresumsatzes, heisst es weiter. Expertenschätzungen gingen davon aus, dass rund 40 Prozent der betroffenen Firmen auf die Lösegeldforderungen eintreten. (awp/mc/pg)