Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Telekom AG. (Foto: Deutsche Telekom)
Bonn – Die Deutsche Telekom will den Schwung von 2014 für die nächsten vier Jahre mitnehmen. Dank des brummenden US-Geschäfts und Verbesserungen in den anderen Sparten sollen Umsatz und operativer Gewinn 2015 bis 2018 aus eigener Kraft wachsen, teilte der Dax -Konzern mit. Auch die Aktionäre sollen daran teilhaben, die Dividende soll mit einer besseren Kassenlage ebenfalls anziehen.
Im vergangenen Jahr sorgte das Wachstum in den USA im Alleingang für ein Konzernumsatzplus von 4,2 Prozent auf 62,66 Milliarden Euro. Vor allem, weil die Telekom einen Mehrheitsanteil am Internetportal-Anbieter Scout24 verkaufte, verdreifachte sich der Konzerngewinn auf 2,92 Milliarden Euro. Im vierten Quartal fiel allerdings wie schon im Vorjahr ein Verlust an, weil Sonderausgaben für Personal und die Abschaltung alter Netze in den USA mit rund einer halben Milliarde Euro belasteten.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) wuchs 2014 wegen der hohen Rabatte für Neukunden der US-Mobilfunktochter T-Mobile US weniger stark um 0,8 Prozent auf 17,57 Milliarden Euro – erreichte damit aber knapp das angepeilte Ziel. Im laufenden Jahr soll hier ein Wert von 18,3 Milliarden Euro erzielt werden. Analysten rechnen schon mit deutlich mehr. Die Telekom unterstellt hier noch den durchschnittlichen Dollar-Wechselkurs des Vorjahres – bei einem Verhältnis von 1,13 Dollar je Euro wären es 19,3 Milliarden Euro, hiess es.
Massive Investitionen
Bis 2018 soll die Kennzahl aus eigener Kraft im Schnitt um zwei bis vier Prozent wachsen. «Mit massiven Investitionen treiben wir den Ausbau zum führenden europäischen Telekommunikationsanbieter voran», sagte Vorstandschef Tim Höttges. Der Erlös soll in den kommenden vier Jahren ohne Zu- und Verkäufe sowie ohne Wechselkurseffekte um durchschnittlich ein bis zwei Prozent zulegen. Ermutigt haben dürfte Höttges bei der Formulierung der langfristigen Umsatzziele auch, dass der Konzern in Deutschland im Schlussquartal im Jahresvergleich erstmals seit Bestehen der derzeitigen Konzernstruktur ein Wachstum vorweisen konnte. 2016 soll sich auch im Gesamtjahr der Erlös stabilisieren.
Am Wachstum sollen künftig die T-Aktionäre stärker beteiligt werden: Der Konzern schlägt für das vergangene Jahr zwar eine unveränderte Dividende von 0,50 Euro je Aktie vor. Auf mittlere Sicht soll die Auszahlung aber gekoppelt an den freien Bargeldzufluss wachsen – und diesen will das Unternehmen vor Dividendenzahlungen und Ausgaben für Mobilfunklizenzen um rund zehn Prozent jährlich steigern.
Erfolg der US-Tochter
Mit den Ambitionen bis 2018 setzen Höttges und Finanzchef Thomas Dannenfeldt weiter auf den Erfolg der US-Tochter. Dabei ist die Wette von Höttges bislang noch nicht ganz aufgegangen. Die US-Sparte ist 2014 zwar zum grössten Umsatzbringer im Konzern herangewachsen, mittlerweile zieht auch der bereinigte operative Gewinn in den Staaten merklich an.
Allerdings sind die operativen Gewinnmargen in den USA noch immer nur knapp halb so hoch wie in Deutschland, und T-Mobile-US-Chef John Legere war mit seinem Ausblick auf das laufende Jahr beim bereinigten Ebitda auch vorsichtig geblieben.
T-Systems Schweiz zieht positive Bilanz
Pierre Klatt, Managing Director der T-Systems Schweiz, kommentiert die Geschäftsentwicklung des Jahres 2014 wie folgt: «Wir in der Schweiz ziehen für das vergangene Geschäftsjahr insgesamt eine positive Bilanz. Unser Fokus lag auf der Gewinnung neuer Kunden wie auch auf dem Ausbau unseres Bestandsgeschäftes, was uns erfolgreich gelungen ist. Dazu trugen unter anderem die Vertragsverlängerungen mit unseren langjährigen Kunden Inselspital, United Grinding Group und Interroll bei. Auch die Gewinnung des Universitätsspitals Basel als Neukunde mit Vidyo oder der Ausbau unseres bestehenden Geschäftes mit der SBB durch Cloud-Services haben das Jahr 2014 geprägt. Mit unserer Tochterfirma T-Systems Data Migration Consulting AG haben wir zudem einen Full-Service-SAP-Provider mit langjähriger Erfahrung an unserer Seite, welcher im vergangenen Jahr Neukunden wie Cofely mit Systemintegration oder Siniat GmbH mit der Historisierungslösung JiVS gewinnen konnte. (awp/mc/pg)