Digitale Kompetenz fördern: Kantonsschule Zug realisiert BYOD basierend auf VMware
Zug – Die Anforderungen, die Schweizer Universitäten und Unternehmen heute an Schüler stellen sind höher denn je: so sollen neben der üblichen Bildungsstandards, auch Kenntnisse im Umgang mit modernen Technologien vorhanden sein. Die Basis für diese Kompetenzen muss bereits in den Schulen gelegt werden.
Die Kantonsschule Zug entschied sich deshalb für den Ansatz Bring Your Own Device (BYOD), bei welchem der Unterricht weitestgehend mit Hilfe der privaten Endgeräte der Schüler stattfindet. Um diesen umsetzen zu können und tatsächlich allen Schülern einen mobilen Internetzugang sowie Zugriff zur online-basierten Lernumgebung der Schule geben zu können, implementierte die Kantonsschule Zug die Desktop-Virtualisierungslösung VMware Horizon View.
Die Kantonsschule Zug, ist mit 1.500 Schülern und etwa 200 Lehrkräften, eine der grössten Kantonsschulen in der Schweiz und führt neben einem Gymnasium auch eine Wirtschaftsmittelschule. Schüler, die die sechsjährige Ausbildung am Gymnasium absolvieren, schliessen diese am Ende mit dem schweizerischen Matura ab. Die Wirtschaftsmittelschule dagegen führt nach drei Schuljahren und einem Praktikumsjahr zum Abschluss. Um die Schüler bestmöglich zu fördern und zu fordern, wird der klassische Schulunterricht durch ausserschulische Aktivitäten, wie Schneesportlager, Studienreisen oder Exkursionen, ergänzt.
Wie die digitale Kompetenz von Schülern fördern?
Ein grosses, strategisches Ziel der Schule ist die Ausbildung der Schüler im Bereich digitale Kompetenzen. Bis vor einem Jahr hatten Schüler und Lehrer der Kantonsschule Zug jedoch einen recht eingeschränkten Zugang zu neuen Technologien. „Bisher konnte ausschliesslich über die sechzig frei zugänglichen und über die 190 Computer in den PC Zimmern computerbasierter Unterricht stattfinden. Bei 1.500 Schülern und einer entsprechend hohen Anzahl an Klassen, war an einen regelmäßigen Besuch dieser Räume nicht zu denken“, sagt Christian Wittenhorst, Leiter der IT an der Kantonsschule Zug. Sollten die Räume für den Unterricht genutzt werden, hatten die Lehrer einen enormen Organisationsaufwand, da die Räume vor jeder Stunde reserviert werden mussten – spontane Unterrichtsstunden in den Informatikräumen waren die Ausnahme.
Darüber hinaus eigneten sich auch die privaten Endgeräte der Schüler zunächst nicht für die Nutzung im Unterricht. Denn die vielen unterschiedlichen Betriebssysteme der Schüler konnten nicht mit der Schulsoftware in Einklang gebracht werden, zudem wäre der Management- und Bereitstellungsaufwand für die IT-Abteilung enorm gewesen. Die Kantonsschule Zug musste deshalb einen anderen Weg finden, um neue Technologien in den Unterricht integrieren und Schüler optimal auf das Berufsleben oder die Universität vorbereiten zu können.
Stationäre PCs vs. BYOD
Da die Aufstockung der Informatikräume mit neuen PCs genauso kostspielig gewesen wäre, wie die Anschaffung von Tablets oder Laptops, traf die Kantonsschule Zug die Entscheidung, einen Bring Your Own Device-Ansatz im Gymnasium sowie in der Wirtschaftsmittelschule zu fahren: Schüler sollten zukünftig ihre eigenen mobilen Endgeräte in die Schule mitbringen können und über diese Zugriff zu einem einheitlichen Desktop sowie zu allen relevanten Schuldaten erhalten.
„Um das BYOD-Konzept an der Kantonsschule Zug umsetzen zu können, entschieden wir uns für die Desktop-Virtualisierungslösung Horizon View von VMware“, erklärt Christian Wittenhorst. „Wir als öffentliche Einrichtung müssen solche Projekte öffentlich ausschreiben und sind ausschliesslich durch knappe Steuergelder finanziert – der Preis spielte daher eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus ist VMware Marktführer im Bereich Virtualisierung und hat uns schon vor ein paar Jahren mit vSphere überzeugt. Aber auch die Performance hat, im Vergleich zu Konkurrenzprodukten von Citrix, einen sehr guten Eindruck hinterlassen.“
In Kombination mit VMware Horizon View nutzt die Schule die Storage-Lösung Virtual SAN. Letztere dient als Datenspeicher für die komplette virtuelle Umgebung: von virtuellen Servern, bis hin zu virtuellen Desktops. Darüber hinaus stellt vSAN sicher, dass keine Daten verloren gehen, wenn eine Festplatte, ein Host oder ein Netzwerk ausfällt oder es sogar zu einem Komplettausfall an einem Standort kommt. Da auch Prüfungsaufgaben über die Desktops absolviert werden, ist der Erhalt der Schülerdaten enorm wichtig für die Schule.
Die Implementierung der beiden Lösungen begann im August 2015 und erfolgte schliesslich im laufenden Betrieb von nur einer einzigen Person: „Wir müssen in der IT-Abteilung mit 4,8 Stellen auskommen, weshalb sich ausschließlich mein Kollege Patrick Schriber um die Umsetzung kümmern konnte. Dennoch verlief diese sehr gut, und konnte nach anfänglichen Software-Problemen, die in Zusammenhang mit unserer Dell-Lösung entstanden, im August 2016 abgeschlossen werden. Wir sind mit der Lösung mehr als zufrieden – gerade die AV-Performance, also die Bildqualität und Übertragungsqualität bei Videos, ist erstaunlich, das haben wir so noch nicht gesehen“, erklärt Christian Wittenhorst.
Virtuelle Desktops fördern zielgerichteten Unterricht
Heute setzt der grösste Teil des Kollegiums auf einen computerbasierten Unterricht. „Sowohl Schüler als auch Lehrer finden über einen Client auf allen Endgeräten den exakt gleichen Desktop vor – dabei spielt es keine Rolle, ob diese über einen MAC oder Windows PC auf ihren Arbeitsplatz zugreifen möchten. Alle haben das gleiche Bild vor Augen und können gleichzeitig die gleiche Aufgabe durchführen. Um die Einschleusung von Viren zu verhindern, werden die virtuellen Desktops isoliert von den Daten der Schüler betrieben“, sagt Patrick Schriber, Projektverantwortlicher bei der Kantonsschule Zug.
Besonders vorteilhaft ist für Schüler und Lehrer, dass das neue Konzept nebenbei mobiles Arbeiten fördert. Denn auf den virtuellen Arbeitsplatz kann auch von der Cafeteria, dem stationären Schul-PC oder dem heimischen Schreibtisch aus zugegriffen werden. „Gerade unsere Lehrer profitieren von der neu gewonnenen Flexibilität und arbeiten nach den offiziellen Unterrichtszeiten aus dem Home Office weiter“, sagt Christian Wittenhorst.
Letztendlich entstanden auch für die IT-Abteilung eine Reihe an Vorteilen: Die Wartung, Administration und Verwaltung gestalten sich als sehr einfach, wodurch das Team rund um Christian Wittenhorst entlastet wird. Zudem hebt Patrick Schriber einen weiteren Pluspunkt hervor: „Wir können unseren Schülern und Lehrern heute sehr viel mehr Flexibilität bieten – und das bei gleich hohen Kosten.“
Fazit
Die Kantonsschule Zug hat ihr Ziel erreicht: BYOD wurde sowohl im Gymnasium als auch in der Wirtschaftsmittelschule erfolgreich eingeführt. Von nun an kann Schülern in nahezu jeder Unterrichtsstunde digitales Arbeiten vermittelt werden, gleichzeitig sind diese optimal auf ihre Zeit in Unternehmen und an Universitäten vorbereitet. (VMware/mc/hfu)