Digitale Kriminalität ist 2024 um über ein Drittel angestiegen

Digitale Kriminalität ist 2024 um über ein Drittel angestiegen
(Bild: © Mila Gligoric / AdobeStock)

Neuenburg – 2024 sind in der Schweiz über 560’000 Straftaten polizeilich registriert worden. Das entspricht einem Anstieg von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die neuste Kriminalstatistik zeigt. Auffällig ist der erneute deutliche Anstieg der digitalen Kriminalität, die sich seit 2020 verdoppelt hat.

Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der digital begangenen Straftaten um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mit. Insgesamt sind über 59’000 digitale Straftaten registriert worden.

Davon fallen über 90 Prozent in den Bereich der Cyber-Wirtschaftskriminalität, schrieb das BFS. Auffällig sei der Zuwachs bei den Phishing-Angriffen (+56 Prozent) sowie beim Missbrauch von Online-Zahlungssystemen, Wertkarten oder einer fremden Identität (+105 Prozent). Auch bei 80 Prozent der insgesamt 34’000 Betrugsstraftaten wurde ein digitales Tatvorgehen erfasst.

Mehr schwere Gewaltdelikte
Knapp 49’000 Gewaltstraftaten sind 2024 verzeichnet worden. Bei den schweren Gewaltdelikten ist laut Statistik seit Beginn der Erfassung im Jahr 2009 eine steigende Tendenz zu beobachten. Gegenüber dem Vorjahr haben diese Straftaten um fast 20 Prozent zugenommen. Das sind etwa 2500 Straftaten. Einen starken Zuwachs gab es bei schweren Körperverletzungen (+17 Prozent) und Vergewaltigungen (+29 Prozent).

Abgenommen hat hingegen laut BFS-Statistik die Zahl der vollendeten Tötungsdelikte. Diese gingen im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent zurück. Etwas mehr als die Hälfte der 45 Tötungsdelikte geschah im häuslichen Bereich. Bei den getöteten Menschen in der (ehemaligen) Partnerschaft handelte es sich um 17 Frauen und 2 Männer. In Familien- oder anderen Verwandtschaftsbeziehungen sind eine Minderjährige, eine Frau und fünf Männer getötet worden.

Starke Zunahme der Diskriminierung
Im vergangenen Jahr gab es pro Tag 126 Einbruch- und Einschleichdiebstähle, so die Statistik. 46’000 solche Delikte sind insgesamt registriert worden, was einem Plus von 11 Prozent entspricht. Den stärksten Anstieg bei den Diebstahlformen gab es beim Fahrzeugdiebstahl (+9 Prozent), dem Fahrzeugeinbruchdiebstahl (+27 Prozent) und dem Ladendiebstahl (+7 Prozent).

Seit 2018 stieg die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten in Bezug auf Diskriminierung und Aufruf zu Hass stetig an. 2024 sind gemäss BFS fast 600 solcher Straftaten verzeichnet worden. Das ist eine Zunahme von fast 50 Prozent. 89 Prozent der Fälle beziehen sich auf Ethnie und Religion, der Rest auf die sexuelle Orientierung.

Über 90’000 Beschuldigte
Etwa 92’000 Menschen sind 2024 polizeilich beschuldigt worden. Rund 11’000 davon waren Minderjährige. Bei den Erwachsenen ab 25 Jahren habe es zum dritten Mal in Folge einen Anstieg gegeben (+2,5 Prozent) auf ein Total von rund 67’000 Menschen, hiess es weiter.

Über 42 Prozent der Beschuldigten waren Schweizer Staatsangehörige. 31 Prozent gehörten zur ständigen ausländischen Wohnbevölkerung. Knapp 7 Prozent waren Asylbewerber und etwa ein Fünftel waren Ausländerinnen und Ausländer ohne ständigen Wohnsitz in der Schweiz. (awp/mc/ps)

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