Digitales Erlebnis Schweiz

Digitales Erlebnis Schweiz
(Foto: WhitePress)

Pratteln – Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten. Die Wissenschaft spricht von einer digitalen Transformation, die das Leben auf das nächste Level bringen soll. In den Medien und in der Wirtschaft sind Entwicklungen hin zu einer digitaleren Welt längst zum Dauerthema geworden. Fast scheint es, als habe sich eine Art Wettrennen um den Digitalisierungsprozess ergeben, sowohl in einzelnen Branchen als auch in den Ländern der Welt. Die Schweiz hat sich im internationalen Vergleich auf den vorderen Rängen positioniert.

Das Land gilt als fortschrittlich und offen für die innovativen Möglichkeiten der Digitalisierung. In vielen Bereichen lässt sich die Schweiz digital erleben und präsentiert sich damit als Beispiel für die konsequente Umsetzung moderner Möglichkeiten.

So digital ist die Schweiz

Die Schweizerinnen und Schweizer bewegen sich in ihrem Privatleben viel im digitalen Raum. So nutzen fast 100 % der unter 25-Jährigen täglich soziale Medien, aber auch die Bezahlungsmethoden haben sich in den letzten Jahren für fast 50 % der Schweizer in den digitalen Bereich verschoben.

Aber die Digitalisierung macht auch vor der Kultur und dem Konsumverhalten keinen Halt, wodurch alle Lebensbereiche beeinflusst werden. Dabei soll immer zuerst der Mensch im Vordergrund stehen, weshalb die Schweiz den Datenschutz im Internet grossschreibt und als drittsicherstes Land für Daten weltweit gilt.

digitalswitzerland: Die Initiative für digitale Innovation

Seit 2016 operiert landesweit die Initiative digitalswitzerland unter diesem Namen. In verschiedenen Projekten setzt sie sich dafür ein, die Digitalisierung voranzutreiben und ein Verständnis dafür in der Öffentlichkeit und der Politik zu etablieren. Mit vielen Tagungen und Think Tanks hat sich um die Organisation ein grosses Netzwerk aufgebaut, das mit seiner Expertise einer breiten Masse nutzen soll. So beteiligen sich unter der Dachorganisation mehr als 240 Mitglieder und nichtpolitische Unternehmen, um mit Vorträgen und Initiativen diesem Ziel ein wenig näher zu kommen.

Ab und zu sticht beispielsweise das CyberSeal Symbol bei einigen IT-Dienstleistern auf deren Webseite hervor. Dieses Gütesiegel wurde 2021 eingeführt und von digitalswitzerland, dem nationalen Zentrum für Cybersicherheit, Mobiliar und Secnovum initiiert. Das Siegel zeichnet Dienstleister für eine herausragende Datensicherheit aus und ist für Verbraucher, egal ob gewerblich oder privat, eine verlässliche Orientierung.

Das Projekt will ebenfalls die digitale Innovationsfähigkeit des Landes stärken und vorantreiben. Um von einer hohen digitalen Innovationskraft sprechen zu können, muss ein Land oder ein Unternehmen in drei Kriterien möglichst gut abschneiden: Innovationen und Patente, Start-ups und Talente.

Laut der Studie „Die digitale Lage der Zukunft der Schweiz“ des EPFL, schneidet die Schweiz im Vergleich zu den anderen 37 OECD-Ländern gut ab. Im Ranking belegt sie Platz 8 hinter Ländern wie den USA, Finnland oder Süd-Korea. Besonders gut schneidet die Schweiz als digitaler Bildungsstandort ab, wodurch Fachkräfte eine besonders gute Ausbildung erhalten und diese der digitalen Innovationsfähigkeit der Schweiz durch ihre Arbeit im Land direkt zurückgeben.

Digital reisen: Schweizer Tourismusbranche rüstet auf

Als Gast in der Schweiz kann man sich auf einen hochdigitalisierten Aufenthalt freuen. Ist der elektronische Buchungsvorgang dort schon seit einiger Zeit bereits Standard, können sich Gäste in vielen Schweizer Hotels auf einen komplett digitalisierten Aufenthalt freuen. Egal, ob komplett kontaktloser Check-In oder Aufenthaltsplanung per App – die Schweiz lässt sich digital erleben.

Dies ist nicht nur für privat oder geschäftlich Reisende ein grosser Gewinn, auch die Hotelbranche hat durch den Wegfall händisch zu bearbeitender administrativer Aufgaben mehr Zeit, um sich um den wichtigen Kundenservice vor Ort zu kümmern. Unterstützt werden die Hotels auf der B2B- sowie B2C-Seite von Anbietern wie discover.swiss, einer Backend Service-Plattform, die als Dienstleistungen unter anderem Content-Verwaltung und -erstellung, aber auch einen Marktplatz für eine einfache Händlersuche anbietet.

Digitales Entertainment in der Schweiz

Wer Kultur in der Schweiz sucht bekommt sie – und zwar direkt auf den Bildschirm. Heutzutage ist es nicht mehr nötig, das Haus zu verlassen, um an kulturellen Veranstaltungen oder Bildungsangeboten teilzunehmen. Viele der über 1000 Museen im Land bieten inzwischen digitale und oft sogar kostenlose Rundführungen oder Rundgänge ihrer Sammlungen und Ausstellungen im Internet an. Genauso stellen Kinos oder Theater ihre Programme digital zur Verfügung und können dort mit Interviews oder Aufnahmen aus der Genese der Projekte die Zuschauer nachhaltiger für Kultur interessieren.

In der Regel können viele Live-Veranstaltungen, wie Konzerte, Vorträge oder Tagungen, inzwischen auch hybride besucht werden. Dafür ist eine sichere und stabile digitale Infrastruktur von Nöten, die der digitale Innovationsstandort Schweiz ohne Probleme bereitstellen kann.

Die Digitalisierung im Schweizer Einzelhandel

Bei mehr als 80% der Konsumenten sind digitale Endgeräte für die Bildung einer Kaufentscheidung verantwortlich. Dabei helfen die Geräte bei der Informationsbeschaffung oder lösen durch personalisierte Werbung, vor allem in sozialen Medien, einen neuen Kaufimpuls aus. Darauf ist der Schweizer Einzelhandel immer besser vorbereitet und informiert Käufer auf ansprechenden Webseiten und zielgruppenorientierten Social-Media-Kanälen.

Aber wer nur seinen Webauftritt optimiert, wird im stationären Handel schnell abgehängt werden. Die Digitalisierung verändert vor allem die Bezahloptionen und damit direkt den Aufbau beispielsweise eines Supermarktes. Fast die Hälfte aller Konsumenten bezahlen ihren Einkauf mit der Bankkarte und der Trend des Bezahlens mit dem Smartphone steigt ebenfalls rapide an. So kommt es, dass Kassen sogenannten Self-Checkouts weichen, die deutlich platzsparender sind und somit mehr Kunden gleichzeitig bedienen können.

Fazit

Die digitalisierten Strukturen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens der Schweiz sind durchaus wettbewerbsfähig und können in Vergleichen mit grösseren Wirtschaftsnationen mithalten, sie teilweise sogar schlagen. Trotzdem ist angesichts der kaum einzuschätzenden Veränderung durch die weltweite Digitalisierung gerade jetzt das Credo, sich nicht auf Erreichtem auszuruhen. Vielmehr müssen noch mehr Ressourcen in die Digitalisierung in der Schweiz gesteckt werden, damit das Land nicht an seiner digitalen Innovationskompetenz verliert, sondern diese weiter ausbaut. (PT/mc/hfu)


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