digitalswitzerland: Sparmassnahmen des Bundes sollen digitale Effizienzsteigerungen bringen

Andreas Meyer

digitalswitzerland-Präsident Andreas Meyer. (Foto: zvg)

Zürich – digitalswitzerland warnt davor, Investitionen in eine digitale Infrastruktur zu stoppen – gerade in Zeiten von künstlicher Intelligenz. Denn dank Digitalisierung können nachhaltig Sparwirkungen erzielt werden. Deswegen setzt sich digitalswitzerland für essenzielle Digitalisierungsprojekte ein, wie die elektronische Identität (E-ID), das elektronische Patientendossier (EPD), Digisanté und die Swiss Government Cloud, die nicht gebremst werden dürfen.

Der Bericht der Expertengruppe Gaillard hatte den Auftrag, eine Aufgaben- und Subventionsüberprüfung vorzuschlagen. Dieser Bericht wird auch Auswirkungen auf die Budgetdebatte 2025 in der Wintersession haben. digitalswitzerland ist überzeugt, dass neben notwendigen Kürzungen gezielte Investitionen in die Digitalisierung der Schweiz zu erheblichen und nachhaltigen Kostenreduktionen und Wohlstandswachstum führen werden.

Diese Investitionen ermöglichen es Unternehmen und Behörden, effizienter zu arbeiten, weniger Fehler zu produzieren, sowie neue Geschäfts- oder Servicemodelle einzuführen. Sie verbessern den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und erleichtern damit Bürgern und Mitarbeitenden der Verwaltung das Leben. Aufwändige Prozesse werden schneller, schlanker, sicherer und sind weniger zeitaufwändig. Zu diesem Schluss kommt auch der Bericht “The future of European competitiveness” von Mario Draghi im Auftrag der Europäischen Kommission.

Der Bericht Gaillard schlägt demgegenüber vor, die einzige Begleitmassnahme zu streichen, die ausschliesslich eine nachhaltige Digitalisierung und Weiterentwicklung von digitalen Behördenleistungen fördern will . Eine unverständliche Streichung, denn es geht notabene lediglich um 2 Millionen CHF – in einem Gesamtpaket von 5 Milliarden.

Andreas Meyer, Präsident von digitalswitzerland, fasst die Diskussion im Vorstand von digitalswitzerland zusammen: “Wir müssen auch gezielt Investitionen in digitale Infrastruktur tätigen. Dort, wo diese auch die Effizienz, die Zuverlässigkeit und das Vertrauen der Bevölkerung in das digitale Ökosystem fördern. Die digitale Infrastruktur und der Umgang mit Daten sind bereits heute das Rückgrat vieler anderer Dienstleistungen wie beispielsweise in Sicherheit, Forschung, Gesundheit, Mobilität, Finanzen oder Post und Logistik.”

Neben den innovationsfreundlichen Rahmenbedingungen braucht es erstens auch Investitionen in das Verständnis von technischen Aspekten der KI und deren Anwendung in der Gesellschaft und bei Behördenleistungen. Zweitens darf es bei der digitalen Infrastruktur der Schweiz, wie der E-ID, keine Abstriche geben.

Bezüglich der E-ID befassen sich die Mitglieder von digitalswitzerland in einer ad-hoc-Arbeitsgruppe mit möglichen Anwendungsfällen und wollen die möglichst breite Nutzung fördern, damit Personen und Unternehmen im digitalen Raum zuverlässig identifiziert und sicher miteinander kommunizieren können.

Eine breit genutzte, vertrauenswürdige digitale Infrastruktur ist die Grundlage für Innovation, Wachstum und Wohlstand – für eine hohe Lebensqualität an einem attraktiven Wirtschaftsstandort- und Wissenschaftsstandort. digitalswitzerland appelliert an den Bund, neben den Sparmassnahmen auch ein Investitionsprogramm zu lancieren, um Wohlstand und Wirtschaftswachstum dank Digitalisierung der Schweiz anzukurbeln. Ausschliesslich auf statische Kürzungen zu setzen, birgt in Zeiten rapiden digitalen und technologischen Fortschritts die Gefahr, den Anschluss an die globale Entwicklung zu verlieren. (digitalswitzerland/mc)

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