Ebay boomt dank Paypal-Bezahldienst

Ebay boomt dank Paypal-Bezahldienst
Ebay-CEO John Donahoe.

Ebay-CEO John Donahoe.

San José – Der boomende Onlinehandel füllt Ebay die Kassen. Dabei macht der Online-Marktplatz Sprünge, von denen Einzelhändler vor Ort nur träumen können. Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf knapp 3,0 Milliarden Dollar. Dazu trug allerdings auch der Zukauf des Onlinehandels-Dienstleisters GSI bei.

«Der Onlinehandel gedeiht weiter», sagte Konzernchef John Donahoe am Mittwoch am Firmensitz im kalifornischen San Jose. Allerdings muss Ebay hohe Beträge etwa in die Entwicklung neuer Produkte stecken, um am Ball zu bleiben. Das nagt am Gewinn. Der stieg mit 14 Prozent nur halb so stark wie die Einnahmen. Unterm Strich blieben 491 Millionen Dollar übrig. So mancher Börsianer war da enttäuscht. Nachbörslich fiel die Aktie um 4 Prozent. Auch den Ausblick empfanden manche Anleger als zu mager.

Zugpferd Paypal
Als Zugpferd hatte sich bei Ebay zuletzt der Bezahldienst Paypal erwiesen. Hier legte das Geschäft um 32 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar zu. Im Kerngeschäft Handel mit der weltgrössten Online-Auktionsplattform stieg der Umsatz um 17 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar. Die restlichen gut 200 Millionen Dollar entfielen auf GSI. Die Sparte bietet Dienstleistungen rund um Online-Shops und Marketing-Kampagnen an.

Starkes Wachstum in Europa
Über die Handelsplattform wurden Artikel (ohne Autos) im Wert von 14,7 Milliarden Dollar verkauft, das waren 16 Prozent mehr als vor einem Jahr. Unter anderem dank eines starken Wachstums in Europa und günstiger Wechselkurse kamen davon mehr als 9 Milliarden Dollar ausserhalb der USA zustande. Die 98,7 Millionen aktiven Nutzer bedeuteten im Jahresvergleich ein Plus von 6 Prozent. Das von PayPal abgewickelte Zahlungsvolumen stieg um 31 Prozent auf 29,3 Milliarden Dollar. Die Zahl der aktiven Kundenkonten stieg zum Quartalsende im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 103 Millionen.

Ebay setzt auf mobilen Handel
In Zukunft werde vor allem das mobile Geschäft auf Geräten wie Smartphones und Tablet-Computer wachsen, sagte Firmenchef Donahoe. In diesem Jahr erwarte Ebay im mobilen Handel ein Geschäftsvolumen von 5 Milliarden Dollar. PayPal soll mehr als 3,5 Milliarden Dollar mobil umschlagen. Ebay muss zulegen, um nicht den Anschluss an seinen grossen Rivalen Amazon zu verlieren. Auch der weltgrösste Onlinehändler hatte zuletzt ein beeindruckendes Tempo vorgelegt, musste aber wie Ebay kräftig Geld für sein Wachstum in die Hand nehmen. Seine Zahlen fürs dritte Quartal legt Amazon am kommenden Dienstag (26. Juli) vor. (awp/mc/ps)

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