EMC: Cloud Computing schafft neue Jobs
Jacques Boschung, Managing Director EMC Schweiz.
Zürich – Der zweite Teil des «2011 Cloud Dividend Report», den das Centre for Economics and Business Research (Cebr) im Auftrag von EMC erarbeitet hat, beleuchtet den Einfluss von Cloud Computing auf verschiedene Wirtschaftszweige in Europa.
Dem Report liegen die Daten von Deutschland, Frankreich, Italien, Grossbritannien und Spanien zu Grunde, doch zeigt die Tendenz in der Schweiz in die gleiche Richtung. So profitieren mit zusammen 233 Milliarden Euro Handel, Lieferlogistik und Hotelerie bis 2015 am meisten vom Cloud-IT-Modell in den fünf genannten Ländern. Cloud Computing sorgt in den genannten Ländern bis 2015 für ökonomische Effekte im Gesamtwert von 763 Milliarden Euro, sofern sich die Marktadaption von Cloud Computing wie erwartet fortsetzt. Dieser Effekt wird zu 77 Prozent durch Private und Hybrid Clouds erzielt.
Bis zu 2,4 Millionen neue Jobs bis 2015
Jenseits von monetären Effekten schafft Cloud Computing europaweit vor allem auch neue Jobs. In Summe werden 2,4 Millionen bis 2015 prognostiziert. Allein für das Bildungs- und Gesundheitswesen sowie den öffentlichen Dienst erwartet der Cebr-Report in den genannten Ländern mehr als 800’000 zusätzliche Arbeitsplätze. Im Einzelnen verteilen sich die kumulativen Cloud-Effekte von 2010 bis 2015 wie folgt auf verschiedene Wirtschaftszweige:
- Bildung, Gesundheitswesen, öffentlicher Dienst: 112,5 Milliarden Euro, 801’000 neue Jobs
- Fertigungsindustrie: 98,5 Milliarden Euro, 514’000 neue Jobs
- Handel, Lieferlogistik, Hotelerie: 233,4 Milliarden Euro, 355’000 neue Jobs
- Finanzwirtschaft: 183,6 Milliarden Euro, 207’000 neue Jobs
- sonstige Branchen: 135,3 Milliarden Euro, 519’000 neue Jobs
Cloud Computing bietet Agilität
„Cloud Computing bietet Unternehmen genau das, was sie im gegenwärtigen Marktumfeld am dringendsten brauchen, um wirtschaftlich zu wachsen: Agilität“, betont Hans Krebs, Technology Consultant Manager bei EMC Schweiz und Leiter der Fachgruppe «Cloud Computing» des Verbands SwissICT. „Auch in der Schweiz setzen immer mehr Unternehmen auf das nutzungsorientierte Verrechnungsmodell. Es setzt beträchtliche Investitionsmittel frei, die für Innovationen aufgewendet werden können, mit denen die Unternehmen ihre Wettbewerbschancen verbessern. So profitieren insbesondere auch KMU von Cloud-Angeboten spezialisierter Unternehmen, indem sie gewisse IT-Infrastruktur oder Software bedarfsgerecht auslagern können und so weniger Kapital in ihrer Infrastruktur binden.»
Deutliche Effekte
Der Cebr-Report sagt für Handel, Lieferlogistik und Hotelerie die höchsten monetären Cloud-Effekte voraus – obwohl diese Wirtschaftszweige zusammen lediglich auf Platz 3 bis 4 liegen, was ihren Beitrag zum durchschnittlichen Bruttoinlandsprodukt in den betrachteten Ländern angeht. Aufgrund verringerter Kaufkraft in Privathaushalten und steigender Rohstoffpreise hängen die künftigen Gewinnchancen in diesen Branchen weniger vom anteiligen Wachstum ab als vielmehr von höherer Effizienz. Daher bringt Cloud Computing gerade in diesem Segment so deutliche Effekte. Gesundheit, Bildung und öffentlicher Dienst erreichen bei den monetären Cloud-Effekten im Cebr-Ranking zwar nur Rang 4, dennoch schaffen Clouds hier die meisten Arbeitsplätze. Erklären lässt sich diese Diskrepanz mit den vergleichsweise geringen Durchschnittslöhnen in diesem Wirtschaftssegment.
Auftrieb für den Mittelstand
Für die produzierende Industrie sieht der Cebr-Report die grössten Chancen von Cloud Computing in der Anpassung der IT an saisonale Schwankungen, wie sie in dieser Branche typisch sind. Insbesondere in Grossbritannien könnten die makroökonomischen Einflüsse von Cloud Computing im Gegenwert von 11,4 Milliarden Euro bis 2015 der schwachen Fertigungsindustrie wieder auf die Beine helfen. Dem Mittelstand gibt Cloud-IT insbesondere durch beschleunigte Markteinführungen und neue Geschäftsmodelle Auftrieb. Unter die Rubrik sonstige Branchen subsummiert der Cebr-Bericht unter anderem auch Landwirtschaft und Energieversorgung. Für den letztgenannten Bereich prognostiziert der Bericht immerhin 14,1 Milliarden Euro an Cloud-Effekten. (EMC/mc/ps)
Über den «Cebr 2011 Cloud Dividend Report»
Der Report hat Unternehmen untersucht, die bereits Cloud Computing praktizieren, und setzt die ermittelten Effekte zu betriebswirtschaftlichen und makroökonomischen Variablen in Beziehung. Neben Zuwachs und neuen Geschäftsmodellen flossen unter anderem auch steuerliche Aspekte ein, um monetäre Effekte von Cloud-Technologien in einzelnen Branchen und Ländern valide bewerten zu können.