EMC Datenschutzindex zeigt sehr unterschiedliche Standpunkte zu Datenschutz und Privatsphäre

Stefano Camuso, Managing Director EMC Schweiz. (Foto: EMC)

Zürich – Der EMC-Datenschutzindex, eine neue weltweite Studie, wurde heute von EMC vorgestellt. Der Index untersucht die Einstellungen und Meinungen von Konsumenten zum Thema Datenschutz und Privatsphäre im Internet. Länder mit einem relativ schwachen Datenschutzbedürfnis stehen im Index auf den ersten Plätzen. Je weiter hinten ein Land in der Wertung steht, desto höher sind dort das Datenschutzbewusstsein und die Sorge um die eigene Privatsphäre im Internet. An der Studie beteiligten sich 15‘000 Verbraucher aus 15 Ländern.

Die Studie zeigt, dass die Menschen in den einzelnen Ländern sehr unterschiedliche Standpunkte zum Thema Datenschutz haben. Ebenso unterscheiden sich die Ergebnisse je nach ihrer Internet-Aktivität – den verschiedenen Rollen oder „Ichs“, die die Nutzer im Internet annehmen. Die Studie definiert insgesamt sechs Ichs, von denen jedes Besonderheiten im Umgang mit Datenschutz und Privatsphäre aufweist:

  • Das „Soziale Ich“ – interagiert mit Social-Media-Seiten, E-Mail-Programmen, Chat/SMS- und anderen Kommunikationsdiensten
  • Das „Finanz-Ich“ – interagiert mit Banken und anderen Finanzdienstleistern
  • Das „Bürger-Ich“ – interagiert mit Behörden und Regierungsstellen
  • Das „Gesundheits-Ich“ – interagiert mit Ärzten, medizinischen Einrichtungen und Kranken-versicherungen
  • Das „Arbeits-Ich“ – interagiert mit Systemen und Webseiten aus seinem Arbeitsumfeld
  • Das „Verbraucher-Ich“ – interagiert mit Online-Shops und kauft gerne online ein

Wichtige Ergebnisse im Überblick
Die Einstellung zu Datenschutz und Privatsphäre unterscheidet sich zwischen den sechs definierten Ichs erheblich. In der Rolle des „Bürger-Ichs“ sind die Befragten am ehesten bereit, Einschränkungen beim Datenschutz hinzunehmen. Das gilt weltweit für 36 Prozent der Teilnehmer.

In der Rolle des „Sozialen Ichs“ sind sie hingegen laut eigener Aussage am wenigsten bereit, Kompromisse beim Datenschutz einzugehen. Das gaben weltweit 27 Prozent der Teilnehmer zu Protokoll.

Widersprüche zwischen Anspruch und eigenem Verhalten
Der EMC-Datenschutzindex kommt zu dem Schluss, dass Menschen Internet-Technologien nutzen möchten, ohne Abstriche beim Datenschutz machen zu müssen. In Verbindung mit den Antworten auf die einzelnen Fragen ergaben sich bei der Auswertung aber drei Paradoxien hieraus:

Paradoxon Nr. 1: „Ich will alles ohne Kompromisse“
Unabhängig von ihrer Rolle sind Nutzer nur sehr begrenzt dazu bereit, Privatsphäre zugunsten von Vorteilen digitaler Technologien wie zum Beispiel höherem Komfort aufzugeben:

  • 91 Prozent schätzen die Vorteile des „einfachen Zugangs zu Informationen und Wissen“ durch digitale Technologien; aber nur 27 Prozent sind willens, ihre Privatsphäre gegen Vorteile des Internets einzutauschen.
  • 85 Prozent der Teilnehmer schätzen die „Nutzung digitaler Technologien für den Schutz vor terroristischen und/oder kriminellen Aktivitäten“; aber nur 54 Prozent der Befragten gaben an, dass sie hierfür bereit wären, zumindest teilweise Einschränkungen beim Datenschutz hinzunehmen.
  • Teilnehmer über 55 Jahren sind weniger bereit, aus Komfortgründen auf Datenschutz zu verzichten. Stattdessen wünschen sie mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten.

„Der EMC-Datenschutzindex belegt eindrucksvoll die verschiedenen Auffassungen, die weltweit zu den Themen Datenschutz und Privatsphäre existieren. Auch gibt diese neue weltweite Studie einige sehr interessante Einblicke in die aktuellen Auffassungen von Verbrauchern weltweit zu Datenschutzfragen in unterschiedlichsten Szenarien – etwa bei der Kommunikation mit staatlichen Einrichtungen oder in sozialen Netzwerken. Insgesamt ist klar erkennbar, dass das Vertrauen in die Datenschutzkompetenz der Organisationen und Unternehmen eine Grundbedingung für die Akzeptanz der Verbraucher ist.“
Stefano Camuso, Managing Director, EMC Schweiz

Paradoxon Nr. 2: „Ich unternehme nichts“
Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, bereits einmal ein Datenschutzproblem gehabt zu haben. Dazu gehören beispielsweise gehackte E-Mail-Accounts, verlorene oder gestohlene Mobiltelefone, gehackte Social-Media-Konten und vieles mehr. Trotzdem unternehmen viele Befragte nichts, um sich besser zu schützen:

  • 62 Prozent der Umfrageteilnehmer ändern nicht regelmässig ihre Passwörter.
  • Vier von zehn Befragten passen die Datenschutzoptionen in sozialen Netzwerken nicht an.
  • 39 Prozent schützen ihre Mobilgeräte nicht mit einem Passwort.

Paradoxon Nr. 3: „Social Sharing“
Die Nutzung von Social-Media-Angeboten explodiert. Der Index zeigt aber, dass die Studienteilnehmer sozialen Netzwerken durchaus kritisch gegenüberstehen:

  • Die Befragten erwarten, dass ihre Daten in sozialen Netzwerken in den nächsten fünf Jahren sehr schwierig zu schützen sein werden.
  • Verbraucher denken, dass Unternehmen in Bezug auf den Schutz privater Daten in sozialen Netzwerken nur geringe Kompetenzen haben und wenig ethisch handeln.
  • Nur 51 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Vertrauen in die Fähigkeiten der Anbieter haben, persönliche Daten zu schützen.
  • Nur 39 Prozent haben Vertrauen in die Datenschutzethik dieser Unternehmen.
  • Die breite Mehrheit der Internet-Nutzer (84 Prozent) möchte nicht, dass jemand über ihre Gewohnheiten Bescheid weiss, solange sie selbst diese Informationen nicht wissentlich freigeben.

Verbraucher erwarten künftig weniger Datenschutz
Das Vertrauen der Menschen in den Schutz ihrer Daten sinkt. Dies belegen die folgenden Ergebnisse:

  • Weltweit stimmten 59 Prozent der Teilnehmer der Frage zu, ob sich ihr Datenschutz im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert habe.
  • In Brasilien und den USA hatten 71 bzw. 70 Prozent der Teilnehmer das Gefühl, dass sie jetzt weniger Datenschutz geniessen.
  • In Deutschland hatten 50 Prozent der Teilnehmer dieses Gefühl.
  • Frankreich war das einzige Land, in dem weniger als die Hälfte der Befragten angab, weniger Datenschutz zu geniessen. 42 Prozent hatten diese Wahrnehmung.
  • Eine grosse Mehrheit von 81 Prozent der Befragten erwartet, dass der Datenschutz in den nächsten fünf Jahren weiter abnehmen wird.

(EMC/mc/ps)

Kurzprofil EMC:
EMC unterstützt mit seinen Technologien und Lösungen Firmen dabei, den maximalen Nutzen aus ihrem Informationsbestand zu ziehen. Dabei hilft EMC Organisationen von der Entwicklung über den Aufbau bis hin zur Verwaltung von flexiblen, skalierbaren und sicheren Informationsinfrastrukturen – die zukünftig vollständig virtualisiert sein werden. EMC ist in der Schweiz in Zürich (Hauptsitz), Bern und Gland/VD vertreten. Weitere Informationen über EMC finden sich unter: www.emc2.ch.

 

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