Ericsson mit Milliardenverlust – rechnet mit gedämpfter Investitionsbereitschaft

Ericsson-CEO Börje Ekholm. (Foto: Ericsson)

Stockholm – Die andauernde Zurückhaltung von Kunden bei 5G-Komponenten wird nach Ansicht des schwedischen Telekomausrüsters Ericsson auch das Schlussquartal belasten. «Wir gehen davon aus, dass sich die zugrundeliegende Unsicherheit bis 2024 auf unser Netzwerkgeschäft auswirken wird», sagte Konzernchef Börje Ekholm am Dienstag bei Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal. Zuvor hatte der Manager eine Erholung zum Jahresende in Aussicht gestellt und auf einen Gewinnschub gehofft.

Zudem dürfte sich die bereinigte operative Marge (Ebita-Marge) infolge von Kostenreduzierungen auf zehn Prozent verbessern – im dritten Quartal lag diese bei 7,3 Prozent. Allerdings würde die Marge damit weit unter den durchschnittlichen Schätzungen von Branchenexperten liegen. Eine Prognose für das neue Jahr wolle er infolgedessen bisher nicht geben. Der Manager bekräftigte lediglich, sein Langzeitziel einer operativen Marge (Ebita-Marge) von 15 bis 18 Prozent «so schnell wie möglich» zu erreichen.

In den drei Monaten bis Ende September reduzierte sich das um Sondereffekte wie Restrukturierungskosten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) um fast 40 Prozent auf 4,7 Milliarden schwedische Kronen (406 Mio Euro). Unter dem Strich fiel ein Verlust von 30,5 Milliarden Kronen an – nach einem Gewinn von 5,4 Milliarden Kronen im Vorjahreszeitraum.

Bereits vergangene Woche hatte Ericsson erste Zahlen bekannt gegeben, die nun bestätigt wurden. Der Nettoerlös fiel ohne Berücksichtigung von Zu- und Abgängen sowie Währungsschwankungen um 10 Prozent auf 64,5 Milliarden schwedische Kronen. Für den 2022 übernommenen US-Cloudspezialisten Vonage schrieb das Management zudem mit fast 3 Milliarden US-Dollar nahezu die Hälfte des Kaufpreises ab. Trotz der Abschreibung wollen die Schweden an dem Unternehmen festhalten. (awp/mc/ps)

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