Sony-Ericsson-Konzernchef Bert Nordberg.
Stockholm – Der schwedische Telekomausrüster Ericsson schlägt das Kapitel Handys endgültig zu: Die Schweden verkaufen ihren Anteil am Gemeinschaftsunternehmen Sony-Ericsson an den japanischen Partner Sony. Wie beide Unternehmen am Donnerstag weiter mitteilten, erhält Ericsson für seine 50-Prozent-Beteiligung 1,05 Milliarden Euro in bar. Die Aktie von Ericsson verteuerte sich am Vormittag in einem sehr freundlichen Umfeld um rund 5 Prozent.
Beide Unternehmen hatten im Oktober 2001 das Unternehmen gegründet, um vor allem Nokia Paroli zu bieten. Sony Ericsson hatte zuletzt nur geringe Marktanteile auf dem lukrativen Markt für Smartphones. Im vergangenen Jahr setzte das Gemeinschaftsunternehmen 6,3 Milliarden Euro um. Der Verkauf der Anteile soll bis Januar 2012 unter Dach und Fach sein.
Strategieschwenk
Mitte Oktober hatte der Handy-Hersteller einen Strategieschwenk angekündigt: Sony Ericsson will ab 2012 nur noch Smartphones anbieten. Das japanisch-schwedische Gemeinschaftsunternehmen kündigte die komplette Umstellung auf das ertragsträchtigere, aber auch heftig umkämpfte Segment bei der Veröffentlichung des Zwischenberichts für das dritte Quartal am Freitag an. Schon jetzt betrage der Anteil der Smartphones mehr als 80 Prozent vom Umsatz, teilte Konzernchef Bert Nordberg zur Vorlage mit.
Marktanteile verloren
Medien hatten kurz vor Veröffentlichung der Zwischenbilanz berichtet, dass Sony möglicherweise alle Ericsson-Anteile am bisherigen Gemeinschaftsunternehmen übernehmen wolle. Der seit zehn Jahren bestehende Verbund hatte in den vergangenen Jahren durch den Erfolg von Apple mit dem iPhone deutlich Marktanteile verloren und gehört nur noch knapp zu den weltweit zehn führenden Handy-Anbietern. (awp/mc/ps)