ESET Sicherheitswarnung: D-Link-Webcam angreifbar

Cyberkriminalität

(Illustration: Pixabay)

Jena – Das Smart Home erobert die Wohnung. Laut dem Branchenverband Bitkom besitzt mindestens jeder vierte eine Smart-Home-Anwendung. Gerade Video-Überwachung zählt hier zu den beliebtesten Anwendungsgebieten. ESET-Forscher haben eine schwerwiegende Sicherheitslücke in einer beliebten Cloud-Kamera der Firma D-Link entdeckt. Die «D-Link DCS-2132L» sendet die Videodaten im «mydlink»-Tunnel unverschlüsselt an das Smartphone des Besitzers. Angreifer können sich so per Man-in-the-middle Attacke in den Videostream einklinken oder diesen manipulieren. 

«Dieser Fall zeigt einmal mehr, dass Unternehmen bei der Entwicklung neuer Geräte, insbesondere im Smart Home Bereich, höhere Sicherheitsstandards anlegen sollten», fordert Thomas Uhlemann, ESET Security Specialist. «Im aktuellen Fall raten wir Besitzern dringend, sofort zu prüfen, ob der Port 80 über das Internet erreichbar ist und den Fernzugriff in den Einstellungen zu deaktivieren.»

Angreifer können Videostream abfangen und manipulieren
Besitzer der Kamera haben die Möglichkeit, durch eine spezielle App, zum Beispiel auf ihrem Smartphone, die Kamera aus der Ferne zu nutzen. Leider sind nur Teile des Datenverkehrs verschlüsselt und sensible Bereiche, wie Anfragen zur Kamera IP- und MAC-Adresse, Versionsinformationen, der Video- und Audio-Stream sowie weitere Informationen sind unverschlüsselt einsehbar. Sogar die Firmware der Kamera lässt sich durch die Sicherheitslücken austauschen. Ob das Update der Gerätesoftware legitim ist, wird nicht abgefragt. Daher ist es ohne weites möglich, eine manipulierte Firmware mit Spionagesoftware, Krypto-Miner, Botnetze oder anderen Trojaner zu installieren.

D-Link hat Fehler nur teilweise behoben
Bereits im August des letzten Jahres haben die ESET-Forscher die Sicherheitslücken an D-Link gemeldet. Hierauf hat das Unternehmen umgehend reagiert und die Behebung der Fehler angestoßen. Seitdem wurden zwar einige Probleme behoben, andere sind aber noch immer vorhanden. Noch immer können Angreifer die Audio- und Video-Streams abfangen und die Firmware ersetzen.

Das können Nutzer jetzt tun

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