ETH Zürich und EPFL gründen das Schweizerische Nationale Institut für KI

ETH Zürich und EPFL gründen das Schweizerische Nationale Institut für KI
Die ETH Zürich und die EPFL bündeln ihre Kompetenzen, um die künstliche Intelligenz in der Schweiz voranzutreiben. Die KI-unterstützte Fotomontage zeigt das «Rolex Learning Center» der EPFL und das Hauptgebäude der ETH Zürich. (Bild: ETH Zürich)

Zürich – Die ETH Zürich und die EPF Lausanne (EPFL) intensivieren die Zusammenarbeit in der künstlichen Intelligenz (KI). Sie haben das Schweizerische Nationale Institut für KI (SNAI) gegründet, um die Herausforderungen der KI mit ihrer breiten Expertise anzugehen. Die Finanzierung der Forschung ist gesichert.

Die kommenden Jahre werden enorme Veränderungen mit sich bringen, da die KI-Modellierung rasch Fortschritte macht und sich in neue Bereiche ausdehnt. Dies wird tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Wirtschaft haben. Die generative KI (GenAI), für die Technologien wie ChatGPT ein bekanntes Beispiel sind, hat das Potenzial, die Produktivität erheblich zu steigern.

Weltweit investieren Nationen massiv in fortgeschrittene KI-Technologien und ultraschnelle Computerinfrastrukturen. In den nächsten fünf Jahren wird es entscheidend sein, hohe Standards für sichere und vertrauenswürdige KI zu schaffen. Mit SNAI erhalte die Schweiz die einmalige Chance, ihr Geschick zu beweisen sowie gleichzeitig öffentliche, private sowie gemeinnützige Organisationen in diesem Vorhaben zu unterstützen, schreibt die ETH in einer Mitteilung

Nationale Perspektive für KI-basierte Bildung, Forschung und Innovation
Die ETH Zürich und die EPFL verstärken deshalb ihr Engagement, die Schweizer KI-Forschung international an die Spitze zu bringen. Mit der Zustimmung der Schulleitungen der ETH Zürich und der EPFL ist ein neues Institut gegründet worden: Das Swiss National AI Institute (SNAI). SNAI verfolgt eine nationale Perspektive für KI-basierte Bildung, Forschung und Innovation.

Im Rahmen der koordinierten Aktivitäten wird SNAI auf Transparenz, Open Source und Vertrauenswürdigkeit setzen. Dabei baut das neue Institut auf die Expertise verschiedener KI-Forschungsdisziplinen auf sowie auf die beiden bestehenden AI Centers der ETH und der EPFL.

SNAI wird die Umsetzung der Schweizer KI-Initiative unterstützen, deren Finanzierung seit Kurzem gesichert ist: Der ETH-Rat, das strategische Führungs- und Aufsichtsorgan des ETH-Bereichs, hat beschlossen, 20 Millionen Franken zuhanden der Schweizer KI-Initiative für die Jahre 2025-2028 bereitzustellen. Zusätzlich zur Finanzierung durch den ETH-Rat werden SNAI und seine Projekte durch Beiträge der ETH Zürich und der EPFL sowie durch Drittmittel finanziert.

Eine GenAI aus der Schweiz
SNAI und die Schweizer KI eröffnen die Chance, nicht nur den nationalen digitalen Wandel zu beschleunigen, sondern auch zur globalen Entwicklung dieses aufstrebenden Bereichs beizutragen, indem grosse Sprachmodelle mit über 50 Milliarden Parametern erstellt werden. Die Entwicklung solch fortschrittlicher Modelle erfordert den Zugang zu hochentwickelten, leistungsstarken Supercomputern und spezialisierter KI-Expertise.

Durch die Integration in das ETH AI Center und das EPFL AI Center wird das neue Institut von Anfang an von der Expertise von über 70 auf KI fokussierten Professuren aus der ganzen Schweiz profitieren. Gemeinsam werden sie das erste nationale, schweizerische Basismodell für Sprachen sowie weitere Basismodelle zur Unterstützung ihrer Forschungsziele entwickeln. Das Modell wird sich an Schweizer Werten wie Vertrauenswürdigkeit, Open Source und Transparenz orientieren und auf die Bedürfnisse von Schweizer Bezugsgruppen zugeschnitten sein.

Schätzungen zufolge verfügen derzeit auf der ganzen Welt nur wenige hundert Personen über das erforderliche KI-Fachwissen, um sehr grosse Basismodelle zu entwickeln. Deshalb wird sich SNAI nicht nur auf die Forschung, sondern auch auf die Ausbildung von KI-Spezialisten für Hochschulen und Industrie konzentrieren, um so den Talentpool zu vergrössern, was auch der heimischen Wirtschaft zugutekommen wird. (mc/pg)

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