Offenes Ohr für Benutzer-Anliegen: Kommunikationschef Elliot Schrage.
Berlin – Facebook stellt nach tausenden Einwänden von Nutzern die geplanten Änderungen der Daten-Richtlinie und der Nutzungsbedingungen zur Abstimmung. Die Mitglieder haben jetzt eine Woche Zeit, ihre Stimme abzugeben, wie das weltgrösste Online-Netzwerk am Freitag ankündigte. Zu der Abstimmung kommt es, nachdem mehr als 7.000 Nutzer Kommentare zu den Mitte Mai veröffentlichten Änderungsvorschlägen abgegeben hatten.
Damit die Abstimmung bindend ist, müssen allerdings mindestens 30 Prozent aller aktiven registrierten Nutzer an der Abstimmung teilnehmen – nach jüngsten Facebook-Mitgliederzahlen wären das 270 Millionen Menschen. Für die Abstimmung setzt Facebook eine spezielle App ein. Abgestimmt werden kann bis 18.00 mitteleuropäischer Sommerzeit am 8. Juni.
Informationen können länger gespeichert werden
Facebooks Änderungsvorschläge sehen neben zahlreichen Erläuterungen und Präzisierungen auch vor, dass einige Informationen länger als bisher gespeichert werden könnten. «Wir werden Daten so lange einbehalten, wie dies erforderlich ist, um den Nutzern und anderen Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. Diese umfassendere Verpflichtung gilt für alle Daten, die wir über Dich sammeln und erhalten, einschliesslich Informationen von Werbetreibenden», hiess es.
Ausbau der Mitsprache bei Regeln
In den neuen Vorschlägen sei Facebook zum Teil schon auf die Kommentare der Nutzer eingegangen, sagte Kommunikationschef Elliot Schrage in einem Blogeintrag. Das Unternehmen teilt nicht mit, wie viele Kommentare insgesamt eingegangen waren. Zugleich stellte Schrage in dem Blogeintrag in Aussicht, dass die Möglichkeiten der Nutzer, die Regeln mitzugestalten, weiterentwickelt werden sollen.
Facebook geriet wegen seines Umgangs mit Nutzer-Informationen immer wieder mit Datenschützern und Politikern nicht zuletzt in Deutschland aneinander. Das Online-Netzwerk betont zugleich, dass es als einziges die Nutzer über Regeländerungen miteinscheiden lasse. (awp/mc/ps)