Bern – Wer geimpft wurde, dessen Daten waren wohl im Internet öffentlich einsehbar: Auf Intervention des BAG wurde am Dienstag das elektronische Impfbüchlein vom Netz genommen, ein Verfahren wurde eingeleitet. Derweil informierten einige Kantone über nächste Impfschritte.
Ins Rollen gebracht hatte die Geschichte über das Datenleck beim elektronischen Impfbüchlein www.meineimpfungen.ch das Online-Magazin «Republik». Laut einem Tweet waren 450’000 Impfdaten, darunter 240’000 von Covid-19-Geimpften, offen zugänglich für alle und manipulierbar.
Gemäss einer Mitteilung des eidgenössischen Datenschutzbeauftragten war die Datenbearbeitung der Impfplattform geeignet, um die Persönlichkeitsrechte einer grossen Zahl von Personen zu verletzen, wie er in einer Mitteilung schreibt. Insbesondere, weil es sich in diesem Fall um besonders schützenswerte Personendaten betreffend die Gesundheit handle. Er leitete daher ein formelles Verfahren ein.
Die Dokumentation in diesem elektronischen Impfausweis ist freiwillig. Offenbar machten bislang nicht alle von diesem Ausweis Gebrauch. Gemäss den aktuellsten Zahlen wurden bis Sonntag schweizweit insgesamt 1’252’441 Impfungen durchgeführt. Vollständig geimpft sind bislang sind 465’782 Personen, also 5,4 Prozent der Bevölkerung.
Neue Informationen zu Impfplänen
Die Impfungen sind denn auch weiterhin die Hoffnungsträger im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Mehrere Kantone gaben am Dienstag weitere Informationen zu ihren Impfplänen bekannt. So können sich ab dem kommenden Montag im Kanton Zürich Personen ab 65 Jahren für Impfungen registrieren. Personen ab 75 Jahren können direkt einen Termin buchen.
Im Kanton Solothurn können sich über 65-Jährige und das Gesundheitspersonal ab Ende März gegen Covid-19 impfen lassen. Und der Kanton Basel-Stadt teilte mit, dass bis Ende Juni alle Personen ab 18 Jahren einen Termin für die erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten sollen.
Wallis weitet Massentests aus
Neben dem Impfen gehört auch das Testen zu den wichtigsten Pfeilern im Kampf gegen das Coronavirus. Der Kanton Wallis weitet daher seine Teststrategie aus: Ab Mittwoch werden Schulkinder der Gemeinden Zermatt und Täsch sowie Mitarbeiter der Zermatter Bergbahnen während vier Wochen einmal wöchentlich getestet. Zudem sollen die Mitarbeitenden von Landwirtschaftsbetrieben mit Saisonarbeitern und die Kantonspolizei getestet werden.
Mit vermehrten Tests soll die Zirkulation des Virus unterbunden werden. Dabei rät das Bundesamt für Gesundheit (BAG) weiterhin, möglichst wenig Kontakte zu haben. Die Bevölkerung aber ist wieder mehr unterwegs: Seit dem Lockerungsschritt vom 1. März gehen die Menschen wieder häufiger einkaufen und es pendeln wieder mehr Menschen zur Arbeit, wie dem wöchentlichen Mobilitätsreport von Intervista entnommen werden kann.
Schönes Wetter – mehr Mobilität
Demnach lag der Pendler-Anteil im Februar noch bei minus 40 Prozent gegenüber der Zeit vor Corona, Anfang März stieg er auf minus 30 Prozent. Mittlerweile – eine Woche vor den Osterferien und mit erneutem Aufkommen des schönen Wetters – steigt die Freizeitmobilität wieder.
Wie sich das auf die Fallzahlen auswirken wird, bleibt abzuwarten. Am Dienstag wurden dem BAG innerhalb von 24 Stunden 1844 neue Coronavirus-Ansteckungen, 11 neue Todesfälle und 74 Spitaleinweisungen gemeldet worden. Am Dienstag vor einer Woche waren es 1438 neue Ansteckungen, 19 neue Todesfälle und 85 Spitaleinweisungen. (awp/mc/ps)