Hewlett-Packard legt Autonomy-Angebot vor

Léo Apotheker

HP-CEO Léo Apotheker.

Palo Alto – Der US-Konzern Hewlett-Packard (HP) treibt seine Übernahmepläne für die britische Software-Firma Autonomy voran. HP bietet 25,50 britische Pfund (umgerechnet rund 29,42 Euro) je Aktie in bar und zahlt damit einen Aufschlag von 50 Prozent zum Durchschnittspreis der vergangenen drei Monate, wie aus den am Freitag vorgelegten Angebotsunterlagen hervorgeht. Damit werde Autonomy insgesamt mit 7,1 Milliarden Pfund bewertet.

Die geplante Übernahme ist Teil der am Vortag mitgeteilten Strategiewende, die Konzernchef Léo Apotheker eingeleitet hat. HP will sein PC-Geschäft abspalten und überprüft seine Smartphone-Strategie. Mit der Verstärkung auf der Software-Seite tritt HP, unter Führung des früheren SAP-Chefs Apotheker, stärker in Konkurrenz zu dem US-Softwarekonzern Oracle.

«Attraktives Geschäftsmodell»
Autonomy ist auf Programme spezialisiert, mit denen grosse Unternehmen ihre Datenbestände besser im Griff behalten können. «Zusammen mit Autonomy wollen wir die Art und Weise, wie strukturierte und unstrukturierte Daten verarbeitet, analysiert, optimiert, automatisiert und geschützt werden neu erfinden», sagte Apotheker. Autonomy verfüge über ein attraktives Geschäftsmodell, inklusive starker Cloud-Lösungen. Dabei werden die Daten von Unternehmen nicht mehr lokal abgelegt, sondern sind im weltweiten Netzwerk gespeichert.

Autonomy empfiehlt Annahme des Angebots
HP hat bereits die Autonomy-Führung auf seiner Seite. «Dies ist ein bedeutungsvoller Tag in der Unternehmensgeschichte von Autonomy», sagte Unternehmenschef und Gründer Mike Lynch, der das Unternehmen weiter führen soll. Unter dem HP-Dach könne die Technologie der 1996 gegründeten Firma auf den Weltmarkt gebracht werden. Das Autonomy-Management, das selbst gut neun Prozent des Aktienkapitals hält, bewertet das Angebot als angemessen und sinnvoll. Daher werde den Anteilseignern uneingeschränkt empfohlen, das Angebot anzunehmen.

HP erwartet, dass der Zukauf innerhalb des ersten Jahres nach Abschluss der Transaktion zum Konzerngewinn beitragen wird. Der Zukauf soll aus bestehenden Barbeständen sowie mit Krediten finanziert werden, die Barclays Capital koordiniert. (awp/mc/ps)

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