Sandro Bertschinger, Mitgründer und CFO von Hostpoint (Foto: Hostpoint).
Rapperswil-Jona – Gerade kleine Unternehmen, Start-ups oder engagierte Blogger müssen am Anfang oft sparen. Und tun das auch. Aber leider nicht immer am richtigen Ort: Zwar gibt es für fast alles Gratis-Angebote, auch für das Webhosting. Aber ob das im Endeffekt wirklich auch günstiger ist? Wo immer es darum geht, mit einer Website Geld zu verdienen (es gibt auch ambitionierte Schreibende, die gerne vom Bloggen leben möchten), ist Professionalität gefragt. Bei näherer Betrachtung erübrigt sich allerdings dann meist die Frage, ob bezahltes oder Gratis-Webhosting besser ist.
Von Sandro Bertschinger
Wem ist der Hoster verpflichtet?
Ganz einfach: den Leuten, die ihm Geld bringen. Bei einem Gratis-Hosting sind das dann vermutlich nicht die Leute, die ihm ihre Website anvertrauen. Sondern seine Werbekunden, die ihn für Werbung auf möglichst vielen Seiten bezahlen. Mit anderen Worten: Dein Unmut (und der deiner Website-Besucher) über Werbebanner und Pop-up-Anzeigen, die auf oder über oder unter deiner gratis gehosteten Website erscheinen, ist auch eine Form der Bezahlung. Was dabei besonders ärgerlich ist: Du hast selbstverständlich null Einfluss darauf, wer auf deiner Website wofür wirbt! Es gibt auch noch ein paar weitere Probleme. Oft erhältst du beim Gratis-Hoster nur eine Sublevel-Domain. Statt www.hugentobler-kulturvermittlung.ch heisst deine Seite dann beispielsweise www.hugentobler-kulturvermittlung.gratishosting.ch – und das wirkt sicher nicht besonders professionell. Möglicherweise wirst du dich auch darüber aufregen, dass deine Website ziemlich langsam geladen wird. Dass du besonders viel Spam in deinem Briefkasten findest. Und wenn du Pech hast, kann es sogar passieren, dass der Hoster das unbezahlte Angebot einfach aufgibt. Und du ganz ohne deine schöne Webpräsenz dastehst.
Nach dem kleinen Ärger der grosse
Okay, du hast also beschlossen, dass es dir eigentlich egal ist, wenn da auch mal ein bisschen Werbung kommt. Dass du schliesslich eine ganz kleine Website betreibst, bei der du laut Gratis-Vertrag jede Menge Reserven hast. Dass du damit leben kannst, dass du deine E-Mails nur via Webmail abholen kannst. Aber deine Firma wird wachsen, deine Ansprüche – und deine Website. Du möchtest einen kleinen Webshop einrichten. Sorry, geht leider nicht! Du möchtest ein anderes CMS-System. Sorry, geht leider nicht! Du hast beschlossen, dir die Domain www.hugentobler-kulturvermittlung.ch zuzulegen und eine Domain-Umleitung zu machen. Viel Spass beim Tüfteln – tatkräftige Unterstützung durch den Gratis-Provider wirst du da vermutlich nicht bekommen. Schau halt selber, wie du das irgendwie fertig-bringst.
Alles hat seine Gründe
Oft ist der Ärger sogar gewollt. Denn jetzt schlägt die Stunde deines «Gratis»-Providers. Viele Kostenlos-Hoster wollen nämlich nur das eine: dass du auf ein bezahltes Hosting-Angebot umstellst. Und sei es nur aus Unbehagen und Enttäuschung. Doch das kann dann heftig ins Geld gehen. Du kannst deine Seite völlig neu aufbauen. Und ein professionelles Redesign kostet. Du verlierst alle externen Links, die auf deine Seite verweisen. Du zahlst sehr viel für ein Angebot, das möglicherweise nicht sehr viel besser, sicherer und zuverlässiger ist als das «kostenlose». Und so weiter.
Zugegeben: Nicht alle Gratis-Hoster sind gleich. Und es gibt auch solche, die durchaus seriös sind, einen anständigen Service und viele Möglichkeiten bieten. Manchmal sogar solche, bei denen du Werbefreiheit «erarbeiten» oder kaufen kannst. Aber dann sind wir halt bereits wieder bei einem Bezahlangebot angelangt.
Unser Tipp: Stell Fragen
Mach dich schlau. Zum Beispiel so: Garantiert dir der Hoster 99% Online-Zugänglichkeit? Kannst du gleich bei ihm deine Domain registrieren? Kann er dir versichern, dass er seine Server in der Schweiz hat und nicht einfach irgendwo billigen Webspace gemietet hat? Hat er ein umfassendes Sicherheitskonzept? Backup-Systeme? Bietet er einen verständlichen, übersichtlichen Administrations-Bereich? Ein richtig gutes Tool, um deine Website selber zu erstellen? Kannst du einen Webshop einrichten? Gibt es eine Datenbankanbindung? Die Möglichkeit in WordPress, Joomla! oder TYPO3 aufgebaute Websites zu hosten? Bietet er Unterstützung, wenn einmal ein Problem auftaucht? Kannst du dann mit einer zuständigen Person Kontakt aufnehmen? Kannst du Website-Statistiken abrufen? Gibt es «How-to-Videos» oder Tutorials? Bietet er genügend E-Mail-Adressen und die Möglichkeit, die Mails über Imap und/oder POP3 abzurufen?
Und vor allem: Hast du ein gutes Gefühl, wenn du sein Angebot und vor allem seine AGB durchliest?
Falls du auf all diese Fragen eine befriedigende Antwort erhältst, kannst du dich mit gutem Gewissen für diesen Provider entscheiden. Das Hosting wird allerdings ein paar Franken im Monat kosten. Aber du kannst sicher sein: Es lohnt sich.
Über Hostpoint
Mit 180’000 Webseiten und 210’000 betreuten Domainnamen ist Hostpoint der grösste Webhosting Provider der Schweiz. Neben vielen bekannten Firmen wie die Schweizerische Post, Migros, Skyguide, Diners Club oder Hero bilden die vielen privaten Kunden das Fundament des Erfolgs. Hostpoint ist der einzige ICANN-akkreditierte Webhosting Provider der Schweiz, beschäftigt 36 Mitarbeitende und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 10,5 Millionen Franken.