HP legt PC- und Druckersparten zusammen

HP legt PC- und Druckersparten zusammen
HPE-Chefin Meg Whitman.

HP-CEO Meg Whitman.

New York – Hewlett-Packard krempelt laut US-Berichten schon wieder sein Geschäft um – nur sieben Monate nach dem gescheiterten Radikal-Umbau des deutschen Chefs Léo Apotheker. Diesmal sei der Plan, die Druckersparte in den PC-Bereich zu integrieren, hiess es in US-Medienberichten. Die neue Konzernchefin Meg Whitman wolle damit wie angekündigt die Unternehmensstruktur verschlanken.

Der neue grosse Bereich mit einem Jahresumsatz von zuletzt über 65 Milliarden Dollar solle von dem bisherigen PC-Chef Todd Bradley geführt werden, hiess es weiter. Der seit zehn Jahren für die Druckersparte zuständige Vyomesh Joschi werde HP verlassen. Ein Stellenabbau sei wahrscheinlich – denn zwischen den beiden Bereichen gebe es Überschneidungen unter anderem bei Marketing und Produktion. Von den Plänen berichteten nach dem zum «Wall Street Journal» gehörenden Blog «All Things Digital» am Dienstag auch die Finanznachrichtenagentur Bloomberg und die «New York Times».

Apothekers Plan rückgängig gemacht
Der einstige SAP -Chef Apotheker hatte die Investoren im vergangenen August mit dem Plan schockiert, den PC-Bereich – den grössten der Welt – abzustossen. Die Idee, auf das deutlich renditestärkere Geschäft mit Software und Dienstleistungen zu setzen, und dafür jährliche 40 Milliarden Dollar an Umsatz abzukoppeln, kam an der Börse schlecht an. Nachdem der Aktienkurs dahinschmolz, musste Apotheker gehen. Seine Nachfolgerin, die frühere ebay -Lenkerin Whitman, machte den Plan schliesslich rückgängig. Zugleich versprach sie eigene Veränderungen, um HP wendiger zu machen.

Harziges PC-Geschäft
HP macht der schwache PC-Markt zu schaffen – das Geschäft mit klassischen Personal Computern wächst kaum noch, während der Absatz der Smartphones und Tablets boomt. In diesem Markt ist Hewlett-Packard aber gar nicht mehr vertreten, während Rivalen wie Apple oder Samsung das Rennen machen: Apotheker stellte die wenig erfolgreichen Geräte mit dem Palm-Betriebssystem webOS im Sommer ein. Zudem ist auch die Druckersparte nicht mehr die verlässliche Geldmaschine von einst. Zuletzt machten dem Bereich unter anderem Produktionsprobleme nach dem Erdbeben in Japan und den Überflutungen in Thailand zu schaffen.

Erneuter Versuch
Der Beschluss von Whitman zur Fusion der beiden Unternehmensbereiche ist nicht der erste Versuch von HP, die beiden Sparten zusammenzuführen. In 2005 ordenete die damalige Chefin Carly Fiorina die Zusammenlegung an. Ihr Nachfolger Mark Hurd machte den Schritt wenig später wieder rückgängig. (awp/mc/ps)

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