IBM-Vizepräsident Steve Mills.
Frankfurt am Main – Der IT-Konzern IBM will trotz der stärkeren Hinwendung zu Software und Dienstleistungen an seinem Hardware-Geschäft festhalten. «Wir werden die Hardware nie aufgeben», sagte Vize-Präsident Steve Mills der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» vom Montag. «Viele unserer Softwareprodukte würden nicht so gut funktionieren, wenn wir nicht unsere eigenen Computersysteme hätten.»
Trotzdem dürfte der grösste Teil des künftigen Wachstums auf den Softwarebereich entfallen. Dort liegt der Schwerpunkt bei Zukäufen, für die bis 2015 insgesamt rund 20 Milliarden Dollar eingeplant sind. So teuer wie der Konkurrent Hewlett-Packard (HP) bei Autonomy will sich IBM aber nicht einkaufen. «Wir würden nie so einen Aufschlag zahlen», sagte Mills. HP zahlte für den britischen Softwarehersteller rund 10 Milliarden Dollar, rund 64 Prozent mehr als der Börsenwert.
Langer Weg ins Softwaregeschäft
Dass HP nun einen ähnlichen Weg einschlägt, wie IBM schon vor Jahren, sieht Mills gelassen: «Ich weiss, wie viele Jahre es dauert, um ein wirklich schlagkräftige Softwaregeschäft aufzubauen.» IBM hatte sich vor mehr als fünf Jahren von den PCs verabschiedet, stellt aber weiterhin Rechner für Grosskunden her. Mit Software erwirtschaftete IBM im vergangenen Jahr 22,5 Milliarden Dollar Umsatz und damit in etwa so viel wie Oracle. HP kam in dem Bereich gerade mal auf 3,6 Milliarden Dollar, mit Autonomy kommt noch einmal rund eine Milliarde Dollar hinzu. (awp/mc/ps)