ICT-Anbieter mit positiveren Erwartungen
Zürich – Die Schweizer ICT-Anbieter blicken etwas optimistischer in die unmittelbare Zukunft. Dies dokumentiert der Anstieg des Swico ICT Index um volle vier Punkte auf den Wert von 106.7 Punkten. Damit hat der Index den neutralen Bereich verlassen, was einer grundsätzlichen positiven Erwartungshaltung der Unternehmen entspricht. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Branchensegmenten beträchtlich.
Software und IT-Services liegen mit Werten von rund 114 Punkten deutlich über dem Branchendurchschnitt. Knapp unter dem Durchschnitt, aber immer noch im positiven Bereich, finden sich IT-Technology und Consulting (105.5, resp. 104.1 Punkte). Mit Werten deutlich unter 100 Punkten im negativen Bereich bewegen sich die Segmente Consumer Electronics und Imaging/Printing/Finishing. Die deutlichste individuelle Verbesserung resultiert für das Segment Consulting. Historisch verzeichnete dieses Segment erst zwei negative Quartale: Das vierte Quartal 2012 (98.3 Punkte) und das erste Quartal 2013 (98.7 Punkte). Für das zweite Quartal 2013 erreicht das Segment nun wieder 104.1 Punkte.
Auf hohem Niveau an Fahrt verloren hat das Segment IT-Technology. Der Stimmungsindikator für dieses Segment nahm um 6.5 Punkte ab, von 112.0 auf neu noch 105.5 Punkte.
Imaging/Printing/Finishing erholt sich leicht
Ebenfalls einen steigenden Indexwert kann das Segment Imaging/Printing/Finishing verzeichnen. Mit 92.3 Punkten verbleibt das Segment zwar klar im negativen Bereich. Gegenüber dem Vorquartal bedeutet dies aber eine deutliche Verbesserung um rund 5 Punkte. Das Segment Imaging/Printing/Finishing nennt die Globalisierung des Printing-Marktes und die damit verbundene Wechselkursproblematik sowie sinkende Preise als grösste Herausforderungen.
Preiskampf erreicht IT-Technology
Das Segment IT-Technology verzeichnete den grössten individuellen Rückgang des Indexwertes. Bisher dominierte der Fachkräftemangel als meistgenannte Herausforderung in diesem Segment. Für das zweite Quartal 2013 nannten 27% al-ler Unternehmen in diesem Segment die Preiserosion als grösste Herausforderung. Die Auswirkungen zeigen sich im geringeren Umsatzwachstum und der sinkenden Umsatzmarge für das zweite Quartal 2013.
In den erfolgsverwöhnten Segmenten IT-Services und Software ist der Fachkräftemangel dagegen nach wie vor eklatant. Im Segment IT-Services etwa antwortete knapp ein Drittel aller Unternehmen mit „Fachkräftemangel“ auf die Frage nach der grössten anstehenden Herausforderung. Mit noch knapp 20% der Nennungen auf Rang zwei der meistgenannten Herausforderungen liegt die Integration neuer Produkte und Dienstleistungen. Mit anderen Worten: Im Segment IT-Services liegt viel Potenzial für Innovationen brach, weil die Unternehmen die benötigten Fachkräfte nicht in ausreichender Zahl rekrutieren können.
Positive Konjunkturentwicklung erwartet
Gegenüber dem letzten Quartal hat sich die Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung verbessert. So erklärt zum Beispiel Stefan Forster von Bison Group: „Wir spüren einen leichten Aufwind und somit auch gesteigerte Nachfrage. Die Auftragslage ist gut und wir rechnen mit einer starken Zunahme der Abschlüsse im 2013“.
Die Einschätzungen zur Konjunktur decken sich weitgehend mit den Indexwerten der jeweiligen Segmente: Die beiden Segmente mit den höchsten Indexwerten (IT-Technology und Software) gehen von der stärksten konjunkturellen Verbesserung aus. Im Mittelfeld befinden sich die Segmente IT-Services und Consulting. Eine Ver-schlechterung der konjunkturellen Entwicklung erwarten dagegen die Segmente Consumer Electronics und Imaging/Printing/Finishing. Auch in diesen beiden Segmenten ist jedoch die Abnahme geringer als noch im Vorquartal. (Swico/mc/pg)