Peter Bauer, Vorstandsvorsitzender Infineon.
München – Der Halbleiter-Spezialist Infineon sieht sich nachhaltig im Aufschwung. Der Umsatz solle langfristig um mindestens zehn Prozent pro Jahr steigen. Die operative Marge soll dabei weiter bei 20 Prozent liegen, solange die Märkte normal blieben, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Analystenpräsentation hervorgeht.
Infineon-Chef Peter Bauer bekräftigte zudem die Anfang Mai erhöhte Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2010/11 (30. September). Demnach soll der Erlös, getragen vom Boom in der Automobilbranche und der hohen Nachfrage aus der Industrie, um ein Fünftel auf knapp vier Milliarden Euro zulegen. Die operative Marge solle dabei von 14,4 Prozent im Geschäftsjahr 2009/10 auf rund 20 Prozent zulegen.
«Für Zukäufe finanziell gut gerüstet»
Infineon sei zudem weiter finanziell gut gerüstet, um gezielt zuzukaufen. Im Mai hatte er gesagt, dass es keine konkreten Pläne dafür gebe. «Die Preise sind derzeit hoch.» Es werde nur gekauft, wenn es wirtschaftlich passe – und den Konzern strategisch ergänze. Infineon hatte sich in den vergangenen Jahren von einigen Geschäften getrennt. Zuletzt hatte der Konzern im vergangenen Jahr seine Handychipsparte an den US-Chipriesen Intel verkauft, um sich auf die drei Geschäftsfelder Auto, Energie und Sicherheit zu konzentrieren.
Aktienmarkt reagiert positiv
Dank der von Intel erhaltenen Mittel und der guten Geschäftslage konnte Infineon für das Geschäftsjahr 2009/10 eine Dividende von zehn Cent je Aktie ausschütten. Infineon will auch in den kommenden Jahren eine nachhaltige Gewinnbeteiligung bezahlen. Für 2009/10 betrug die Ausschüttungssumme rund 109 Millionen Euro. Zudem will das Unternehmen bis März 2013 über den Rückkauf von Aktien und/oder Wandelanleihen bis zu 300 Millionen Euro an die Anteilseigner zurückgeben. Am Aktienmarkt kamen die Prognosen und die Aussagen zur Dividende und Aktienrückkäufe gut an. Das Papier zog kräftig an – zuletzt lag es mit einem Plus von 2,06 Prozent bei 7,94 Euro.
Rückkehr zu schwarzen Zahlen
In der Vergangenheit hatte Infineon teils herbe Verluste verbucht. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete das Unternehmen nach langer Zeit wieder einen Überschuss auf Jahresbasis. Nach dem Börsengang 1999 litt der Halbleiterhersteller in der Folge abwechselnd unter dem Preisverfall bei Speicherchips, einer einbrechenden Nachfrage infolge von Wirtschaftskrisen und eigenen Problemen. Mit einer geglückten Kapitalerhöhung im Sommer 2009 und dem Spartenverkauf kam Infineon wieder auf die Beine und profitiert von der boomenden Wirtschaft in vielen Schwellen- und einer Reihe von Industrieländern. (awp/mc/ps)