IT-Störung legt SBB-Kundeninformation zwei Stunden lahm
Bern – Die SBB haben am Dienstagvormittag mit einer grösseren IT-Panne zu kämpfen gehabt. Grund waren Arbeiten an einer Software für das Telekommunikationssystem. Die Störung dauerte von 9.50 bis 10.30 Uhr. Bis die Kundeninformation wieder lief, wurde es kurz nach Mittag.
Die IT-Störung legte die ganze Kundeninformation der SBB lahm, wie ihr Sprecher Reto Schärli am Nachmittag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Am längsten ging es, bis die digitalen Tafeln mit den Anschlussinformationen an den Bahnhöfen wieder liefen.
Auch der Online-Fahrplan war nicht abrufbar, obwohl die Tafeln zu dessen Konsultation rieten, wie auf Leserfotos in Online-Medien zu sehen war. Auf der SBB-Webseite liessen sich keine Verbindungen suchen. Und das Infoportal mit Störungsmeldungen und der Betriebslage funktionierte ebenfalls nicht. Diese Systeme waren bis zum Mittag aufdatiert und funktionierten wieder.
Verspätungen von bis zu einer Stunde
Entgegen ersten Angaben vom Morgen hatte die Panne auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Im Tessin mussten die SBB den Regionalverkehr nach einem vorübergehenden Stillstand wieder hochfahren. Zwischen Bern und Olten SO leiteten sie die Züge während einer gewissen Zeit von der Neubau- auf die Stammstrecke um.
Es kam zu Verspätungen von bis zu einer Stunde. Nachfolgeverspätungen gab es auch am Nachmittag noch. Wie Schärli erklärte, hatten wenige Züge Mitte Nachmittag noch eine Verspätung von einigen wenigen Minuten. Bis zur Hauptpendlerzeit sollte sich die Lage normalisiert haben.
Wie die SBB weiter mitteilten, wurden sicherheitsrelevante Systeme nicht in Mitleidenschaft gezogen. Die Sicherheit sei jederzeit gewährleistet geblieben. Während der Störung arbeiteten die Fachkräfte der Bahn mit Hochdruck an deren Behebung.
Das Bahn- und Busunternehmen BLS registrierte keine grösseren Auswirkungen der Netzwerkstörung auf seine Linien. Das Bundesamt für Cybersicherheit (Bacs) hatte keine Kenntnis von einer möglichen Cyberattacke auf die SBB, wie eine Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ergab. (awp/mc/ps)