Jede siebte Person war schon von Cyberangriffen betroffen

(Bild: © Thaut Images / Fotolia)

Zürich – Rund eine Million Personen aus der Schweiz waren schon einmal von einem Angriff aus dem Internet betroffen. Dies zeigt eine Studie, die das Markt- und Sozialforschungsinstitut gfs-zürich Anfang 2019 durchgeführt hat. Die Angriffe hatten finanzielle Schäden, relevante Aufwände für die Schadensbereinigung oder emotionale Belastungen zur Folge. Dennoch ist über die Hälfte der betroffenen Personen der Meinung, ausreichend informiert zu sein, um sich vor solchen Angriffen schützen zu können. Dieser Widerspruch zur Schadensrealität zeigt, wie wichtig flächendeckende Sensibilisierungsmassnahmen sind. Dafür bildet die Nationale Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyberrisiken (NCS) 2018-2022 einen wichtigen Pfeiler.

Vom 25. Januar bis zum 15. Februar 2019 befragte das Markt- und Sozialforschungsinstitut gfs-zürich 1000 erwachsene Personen der Deutsch- und Westschweiz zum Thema «Sicherheit im Internet». Die nach wissenschaftlichen Methoden erfolgte Auswahl erlaubt es, die Resultate auf die Gesamtheit der erwachsenen Deutsch- und Westschweizer Bevölkerung (6.7 Mio.) zu übertragen. Die Befragung wurde im Auftrag des Dachverbands ICTswitzerland, der Information Security Society Switzerland ISSS, der Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften SATW, der Swiss Internet Security Alliance SISA, swissICT und SWITCH in Zusammenarbeit mit der Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI (ISB) durchgeführt.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

Diese Ergebnisse bestätigen die Notwendigkeit und Wichtigkeit von flächendeckenden Sensibilisierungsmassnahmen und bestärkt die Auftraggeber in ihrem Engagement für ein sicheres Internet in der Schweiz.

Innovative Präventionskonzepte gefragt
Als Chef Cybercrime bei der Kantonspolizei Zürich und Präsident der Swiss Internet Security Alliance SISA setzt sich Daniel Nussbaumer für den Schutz vor Cyberrisiken ein: «Die Erfahrung der Strafverfolgungsbehörden im Bereich Cybercrime lehrt uns, dass Repression allein nicht ausreicht, um Cyberkriminalität zu bekämpfen. Innovative Präventionskonzepte sind gefragt.»

Pascal Lamia, Leiter der Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI, unterstreicht die Wichtigkeit einer nationalen Zusammenarbeit: «Cybersicherheit ist eine Aufgabe, welche von der Verwaltung, der Privatwirtschaft und der Politik gemeinsam angegangen werden muss. Hierzu ist es wichtig, dass die Bevölkerung über Cyberrisiken informiert und sensibilisiert wird. Im Umsetzungsplan der Nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyberrisiken NCS ist dies vorgesehen und wird gemeinsam mit allen Akteuren vorangetrieben.»

Katja Dörlemann, Awareness Spezialistin bei SWITCH, hat bereits konkrete und einfach umsetzbare Lösungsvorschläge für die Schweizer Bevölkerung: «Sichere Passwörter bilden die Basis für ein mündiges Verhalten im Internet. Für jedes Online-Konto sollte ein separates Passwort verwendet werden. Bei der Generierung und Verwaltung starker Passwörter leistet ein Passwortmanager die beste Unterstützung.» (Mehr Informationen).

Andreas Kaelin, Geschäftsführer des Dachverbands ICTswitzerland, fordert von Lieferanten erzwungene Sicherheitsupdates für Geräte und Software: «Regelmässige und automatisierte Sicherheitsupdates reduzieren die Cyberrisiken für die einzelnen Benutzer. Mit dem Internet verbundene Geräte, wie z. B. Haushaltsgeräte, Drucker oder Smartphones, für die keine Updates ausgeliefert werden, sind aus Sicherheitsgründen vom Internet zu trennen oder ausser Betrieb zu nehmen.»

 

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