Kroll Ontrack: Jedes Jahr verlieren 40 % der Unternehmen Daten aus ihren virtuellen Umgebungen
Peter Böhret, Managing Director, Kroll Ontrack Deutschland.
Zürich-Wallisellen – Eine aktuelle Umfrage von Kroll Ontrack, Spezialist für Datenrettung, Datenlöschung und Information Management, zeigt: Rund 80 Prozent der Unternehmen weltweit sind der Meinung, dass sie das Risiko eines Datenverlusts nicht beeinflussen oder sogar senken, wenn sie Daten in virtuellen Umgebungen speichern. Nichtsdestotrotz erlitten 40 Prozent der Firmen, die auf virtuelle Datenspeicherung setzen, im letzten Jahr einen Datenverlust. Etwas über 23 Prozent der in die Untersuchung miteinbezogenen Schweizer Unternehmen gaben an Opfer von Datenverluste in virtuellen Umgebungen geworden zu sein. Über die Hälfte davon verzeichneten 5 – 20 bis Fälle pro Jahr. Bei 20 Prozent der Befragten konnten in virtuellen Umgebungen verlorene Daten zu 100% gerettet werden. 80 Prozent gaben an, dass dies nur in 50 – 70 % der Verlustfälle gelungen sei.
Virtuelle Umgebungen finden sich immer häufiger in der Speicherstrategie von Unternehmen auf der ganzen Welt. So nutzen mittlerweile bereits 84 Prozent der befragten Unternehmen die Technik der virtuellen Datenspeicherung (Schweiz 76%). Knapp ein Drittel haben sogar zwischen 75 und 100 Prozent ihrer Daten in virtuellen Umgebungen gespeichert. Während die Verbreitung virtueller Umgebungen wächst, ist die Häufigkeit von Datenverlusten in den letzten Jahren gesunken: Im Vergleich zum Jahr 2011 gingen virtuelle Datenverluste um 25 Prozent zurück. Trotzdem kam es in den vergangenen 12 Monaten noch bei 40 Prozent der Anwender zu einem Datenverlust.
Datenverlust kann immer und überall passieren
In der Umfrage von Kroll Ontrack vertrat mehr als die Hälfte (52%) der Unternehmen die Meinung, dass Virtualisierungstools das Risiko eines Datenverlusts minimieren. „Diese Annahme trifft jedoch nicht zu“, erläutert Peter Böhret, Managing Director, Kroll Ontrack Deutschland. „Virtuelle Umgebungen sind in keinerlei Hinsicht sicherer oder gar weniger stark von Datenverlusten betroffen als andere Speicherformen. Eine ganze Reihe von Gründen kann auch in virtuellen Umgebungen zu einem Datenverlust führen. Mögliche Ursachen sind beispielsweise ein korruptes Dateisystem, gelöschte virtuelle Maschinen, die Beschädigung eines internen virtuellen Laufwerks, der Ausfall des RAID-Systems oder anderer Speicher-/Server-Hardware und gelöschte oder beschädigte Dateien innerhalb der virtuellen Speicherumgebungen. Dabei sind die Auswirkungen häufig noch schwerwiegender als bei einer physischen Datenspeicherung, da das Datenvolumen in virtuellen Umgebungen meist deutlich grösser ist.“
Nur ein Drittel konnte 100 % der Daten wiederherstellen
Ausserdem hat die Umfrage gezeigt, dass nur 33 Prozent der Unternehmen ihre verlorenen Daten zu 100 Prozent wiederherstellen konnten, während 67 Prozent zumindest einen teilweisen Datenverlust hinnehmen mussten. 2011 waren noch mehr als die Hälfte (54%) der betroffenen Firmen in der Lage, ihre Daten vollständig zu retten. Es kam also zu weniger Datenverlusten, diese waren jedoch schwerwiegender als noch vor zwei Jahren.
Besser den Experten fragen
„Mittlerweile ist VMware als Standard-Infrastruktur in den Unternehmen angekommen und hat auch zu einem – scheinbaren – Rückgang der Datenverluste geführt“, so Holger Engelland, Manager Data Recovery Engineering und Data Management, Kroll Ontrack. „Dennoch verlieren viele Unternehmen immer noch wichtige Daten. Unsere Umfrage zeigt auch, dass Unternehmen für die sichere Datenwiederherstellung auf jeden Fall einen professionellen Datenrettungsdienstleister hinzuziehen sollten, um die Daten nicht dauerhaft zu verlieren.“
«Do-it-yourself-Mentalität»
Ein grosses Risiko für die verlorenen Daten ist in vielen Fällen die Do-it-yourself-Mentalität der Unternehmen. So versuchte ein Grossteil der Firmen (43%) nach einem Datenverlust tatsächlich, die Daten von Grund auf neu aufzubauen. Nur ein Viertel der Befragten wandte sich an ein Datenrettungsunternehmen. „Daten wiederaufzubauen sollte nie die erste Option eines Unternehmens sein. Diese Methode kostet nur unnötig Zeit und Ressourcen, wohingegen erfahrene Datenretter wie Kroll Ontrack die Prozesse, Technologien und Erfahrung besitzen, selbst komplexe virtuelle Umgebungen wiederherzustellen. So kann nach einem Datenverlust der Ursprungszustand schnell wiederhergestellt werden“, fügt Peter Böhret hinzu.
Die Umfrage wurde im August 2013 unter 724 IT-Spezialisten durchgeführt. 223 nahmen persönlich im Rahmen der US-amerikanischen VMworld 2013 teil, während 466 aus Europa, dem Mittleren Osten und Afrika sowie 35 aus dem asiatisch-pazifischen Raum online teilnahmen. Die Fragen sowie die detaillierten Ergebnisse der Umfrage sind auf Nachfrage erhältlich. (Kroll Ontrack/mc/pg)