Kudelski-Konzernchef André Kudelski. (Foto: Kudelski)
Cheseaux-sur-Lausanne – Das Technologieunternehmen Kudelski hat den Patentstreit mit Apple beigelegt. Man habe mit dem US-Konzern ein entsprechendes Lizenzabkommen abgeschlossen, teilt Kudelski am Dienstag mit. Damit seien alle Rechtsstreitigkeiten aus dem Weg geräumt. Finanzielle Details zu dieser Einigung werden keine genannt.
Die auf Verschlüsselungssoftware spezialisierte Waadtländer Firma hatte Apple in Deutschland 2014 wegen der Verletzung von Patenten verklagt, in den USA war eine ähnliche Klage anhängig. Apple hatte daraufhin beim Bundespatentgericht in München beantragt, die Patente von Kudelski zu annullieren. Das Landgericht Düsseldorf erklärte aber, es sei wenig wahrscheinlich, dass diese Nichtigkeitsklage Erfolg haben werde.
Kudelski hatte seit 2012 eine ganze Reihe von Patent-Prozessen gegen mehrere grosse Technologie-Konzerne angestossen, darunter Google, Cisco Systems, Netflix und Verizon.
Cashflow von einigen Millionen
In Analystenkommentaren wird die Übereinkunft mit Apple begrüsst. Damit werde nicht nur ein jahrelanger Streit beendet, heisst es bei Baader Helvea. Vielmehr deute die Einigung auch auf einen höher als erwarteten Wert des IP-Portfolios und einen zukünftige Stellenwert im Sicherheitssystem von Apple hin. Der zuständige Analyst rechnet ausserdem mit einem Geldzufluss «von mindestens einigen Millionen».
Auch die ZKB kann sich vorstellen, dass die Einigung eine Einmalzahlung sowie die gegenseitige Nutzung einiger Patente enthält. «Inwieweit Kudelski auch zukünftig mit einem kontinuierlichen Strom von Zahlungen aus – endlichen – Patentvereinbarungen rechnen kann, ist unklar», gibt der ZKB-Experte gleichzeitig zu bedenken. Im Preis der Aktie seien «etliche weitere eingepreist». Er stuft den Titel mit «Marktgewichten» ein, während Baader Helvea am «Buy» festhält.
An der Börse legten die Kudelski-Papiere bis Handelsschluss 1,5% zu, während der SPI 1,3% verlor. (awp/mc/ps)