Steuerbehörden haben mithilfe einer neuen Software nicht deklarierte Pools in französischen Gärten aufgespürt. Jetzt soll das System landesweit ausgedehnt werden und auch ungenehmigte Anbauten enttarnen.
Die Entdeckung Tausender nicht deklarierter privater Schwimmbäder in Frankreich hat den französischen Steuerbehörden einen unerwarteten Geldsegen beschert. Nach einem Experiment mit künstlicher Intelligenz (KI) wurden mehr als 20.000 versteckte Pools entdeckt. Pools können zu höheren Grundsteuern führen, da sie den Immobilienwert steigern, und müssen nach französischem Recht deklariert werden. Durch die KI-Spionage haben die Steuerbehörden Extraeinnahmen von etwa zehn Millionen Euro kassiert, berichten französische Medien.
Die von Google und dem französischen Beratungsunternehmen Capgemini entwickelte Software entdeckte die Pools während eines Versuchs im Oktober 2021 auf Luftbildern von neun französischen Regionen. Nun, da die Tests so viel Geld in die Steuerkasse gesprudelt haben, sollen sie auf das gesamte Land ausgeweitet werden.
Doch es geht den französischen Behörden nicht allein ums Geld. Angesichts einer gravierenden Dürre im Land ist eine Debatte über die Nutzung von Wasser entstanden. Mehr als hundert Gemeinden haben bereits kein Trinkwasser mehr. Der Juli war in Frankreich mit nur 9,7 mm Regen der trockenste Monat seit März 1961, stellte der nationale Wetterdienst Meteo-France fest. Die Bewässerung etwa von Gärten wurde in weiten Teilen des Nordwestens und Südostens Frankreichs verboten, um Wasser zu sparen.