Künstliche Intelligenz für Juristen: Schweizer Start-up Legartis sichert sich 1 Mio CHF in erster Finanzierungsrunde
Zürich – Das Schweizer Legal Tech Start-up Legartis bietet eine auf künstlicher Intelligenz basierende Software für die Erfassung und den Abgleich von grossen Mengen juristischer Dokumente und Daten. Mit seinem «Lifecycle Contract Intelligence Tool» ermöglicht Legartis eine effizientere Gestaltung der Arbeit von Anwälten, Unternehmensjuristen oder anderen Fachexperten, die grössere Dokumentenbestände durchsuchen, auswerten oder bearbeiten müssen. Die Software analysiert automatisiert Rechtsdokumente, wie Verträge, Gesetzestexte oder Due Diligence Dokumente deutlich schneller, als dies bisher möglich war. Durch seine Mehrsprachigkeit und einen besonders hohen Sicherheitsstandard bietet Legartis gerade für Grossunternehmen deutliche Effizienzgewinne. In der ersten Finanzierungsrunde hat das Start-up eine Million Schweizer Franken von Investoren erhalten.
Um Vertragsprüfungen, Due Diligence oder andere Analysen von Rechtsdokumenten zu erleichtern, entwickelte Legartis das sogenannte «Lifecycle Contract Intelligence Tool». Die Software analysiert mit Hilfe von künstlicher Intelligenz den Originaltext von Rechtsdokumenten. Dabei nutzt Legartis die neuesten Erkenntnisse aus Machine Learning, Natural Language Processing (NLP) und künstlicher Intelligenz (KI). Die Software-as-a-Service-Lösung ist in der Lage, problematische und unübliche Formulierungen sowie fehlende Klauseln zu identifizieren und aufzuzeigen. So erleichtert sie nachhaltig und verlässlich den unmittelbaren Zugang zu gesuchten Informationen in Rechtsdokumenten. Legartis ermöglicht seinen Nutzern eine benutzerfreundliche fortlaufend aktualisierte und hocheffiziente Verwaltung und Bearbeitung auch grosser Mengen von Dokumenten und Informationen.
Damit richtet es sich insbesondere an Rechtsabteilungen, die eine grosse Menge an Daten aus Verträgen und Rechtsprüfungen bearbeiten müssen. Auch bei Gesetzesanpassungen erfordert die notwendige Überprüfung und Anpassung von bestehenden Verträgen einen schnellen Zugriff auf entsprechende Dokumente sowie die darin enthaltenen relevanten Informationen.
Legartis konnte neue Investoren mit dem Prototyp überzeugen und sammelte in der ersten Finanzierungsrunde eine Million Schweizer Franken. Unter den Investoren befindet sich neben der Stämpfli Verlag AG auch Dr. Thomas Dübendorfer, Präsident des Swiss ICT Investor Club (SICTIC), Verwaltungsrat und Investor von Legartis. «Dank der Automatisierung bei der Vertragsanalyse mit Legartis können Juristen in grösseren Firmen ihre Zeit nun wesentlich effizienter nutzen und ihre Suchtätigkeit nach juristisch relevanten Passagen in Verträgen deutlich minimieren. Legartis bietet hierfür eine intelligente Lösung, die zudem hilft, Fehler zu reduzieren.» fasst Dr. Dübendorfer das Potential von Legartis zusammen.
Marc von Samson-Himmelstjerna, Mitgründer von Legartis, sagt: «Im heute zunehmend internationaler werdenden Arbeitsumfeld und bei einer wachsenden Sensibilität im Umgang mit Daten bietet das Lifecycle Contract Intelligence Tool von Legartis gerade Rechtsabteilungen einen grossen Mehrwert. Die Software ist in der Lage, Texte unterschiedlicher Sprachen zu analysieren und auszuwerten und ist somit international einsetzbar.»
In Zusammenarbeit mit den bestehenden Pilotkunden, darunter SAP SE, der international tätige Polymerverarbeiter REHAU sowie ein grosser Schweizer Versicherer, soll das Produkt von Legartis jetzt über die kommenden Monate intensiv weiterentwickelt werden.
David A. Bloch, CEO und Mitgründer von Legartis: «Unser Produkt wurde von einem hervorragenden Team entwickelt, dem hochqualifizierte Techniker unter anderem für künstliche Intelligenz und NLP angehören, aber ebenso erfahrene Mitarbeiter für Business, Sales, Marketing und Design. Um unser Wachstum qualifiziert abbilden zu können zu können, sind wir stets auf der Suche nach entsprechenden Talenten in diesen Bereichen.» Seit Ende 2017 wird Legartis von der Schweizer Kommission für Technik und Innovation – KTI (heute «Innosuisse») für ein Forschungsprojekt mit der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaft ZHAW gefördert. Das Unternehmen war letztes Jahr bei den EC Awards des ETH Entrepreneurship Clubs unter den Top 3 Start-ups.
Legartis wurde von dem Schweizer Anwalt David A. Bloch und dem deutschen Juristen Marc von Samson-Himmelstjerna, vormals Leiter der Rechtsabteilungen von eBay und Groupon in Europa und Asien, gegründet und zusammen mit dem Informatiker Michael Fetzer (u.a. Lead Engineer bei der SBB) und Computerlinguist Dr. Don Tuggener aufgebaut.
Im Verwaltungsrat von Legartis sitzen neben David A. Bloch und Marc von Samson-Himmelstjerna Dr. Karim Maizar, Partner und Leiter des Startup-Desks der Grosskanzlei Kellerhals Carrard, sowie der Unternehmer Dr. Thomas Dübendorfer. (Legartis/mc/ps)
Über Legartis
Legartis ist ein Schweizer Legal Tech Start-up, das ein intelligentes B2B Vertragstool entwickelt hat. Diese «Lifecycle Contract Intelligence Lösung» nimmt die Analyse von Rechtsdokumenten mit Hilfe von künstlicher Intelligenz automatisch vor. Das in erster Linie auf Grossunternehmen ausgerichtete Produkt hat nach erfolgreicher Einführung des Prototyps eine Million Schweizer Franken von Investoren gesammelt. Das Legal Tech Unternehmen zählt aktuell 20 Mitarbeiter und hat den Firmensitz in Zürich, Schweiz.