Logitech wächst dank Homeoffice
Apples – Der Computerzubehörhersteller Logitech ist von April bis Juni deutlich gewachsen. Durch die Coronakrise und Homeoffice beschleunigt, gingen die Verkäufe von Computerzubehör drastisch nach oben. Für das aktuelle Geschäftsjahr rechnet Logitech nun mit einem Wachstum zwischen 10 und 13 Prozent.
Die Verkäufe hätten bereits seit Anfang März, also zu Beginn der Krise, angezogen. Treiber für das grosse Wachstum waren insbesondere PC-Webcams (+116%) und Videokonferenzsysteme (+77%), wie den am Dienstag veröffentlichten Quartalszahlen von Logitech zu entnehmen ist.
Webcams seien in allen Regionen gefragt gewesen, da sie für Homeoffice und Fernarbeit wichtig waren. Gemäss der Meldung hätte das Wachstum im Bereich der Webcams sogar noch stärker sein können, wenn das Unternehmen nicht mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen gehabt hätte.
Die Sparte Gaming, die mit knapp 182 Millionen US-Dollar den grössten Anteil zum Umsatz beisteuerte, wuchs um 35 Prozent. Da viele Spieler während der Krise zuhause bleiben mussten, hätten sie mehr Zeit mit Spielen verbracht und über das Gaming ihre sozialen Kontakte aufrecht erhalten, hiess es.
Vier Pfeiler
Das Unternehmen ist überzeugt, dass es sich bei den Wachstumstreibern nicht nur um kurzfristige Trends handelt. Denn die Geschäftsstrategie von Logitech baue auf vier Pfeilern auf, die auf lange Sicht immer wichtiger würden: Das sei einerseits der Trend zu mehr Homeoffice, der zunehmende Wechsel von Audio- zu Videotelefonie, die steigende Beliebtheit von E-Sports und der Trend zu selbst kreiertem Videomaterial.
«Das Geschäft von Logitech war bereits vorher so positioniert, um dank diesen langfristigen Trends zu wachsen», wird Geschäftsführer Bracken Darrell in der Mitteilung zitiert. «Diese haben sich seit Anfang März beschleunigt, so dass Logitech für die Kunden relevanter ist als je zuvor.»
Erwartungen massiv übertroffen
Gemäss den am Dienstag veröffentlichten Zahlen steigerte Logitech seinen Umsatz im ersten Quartal 2010/21 um 23 Prozent auf 791,9 US-Dollar. Beim EBIT (non-GAAP) legte Logitech sogar 75 Prozent auf 117,3 Millionen zu. In der Folge kletterte auch der Reingewinn um 59 Prozent auf 72,1 Millionen Dollar in die Höhe. Die Bruttogewinnmarge gemäss GAAP-Rechnungslegung erhöhte sich mit 39,2 Prozent um 1,4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.
Mit den vorgelegten Zahlen übertraf das Unternehmen die Schätzungen der Analysten gemäss AWP-Konsens stark. Diese hatten einen Umsatz von 710,9 Millionen Dollar, einen EBIT (non-GAAP) von 70,3 Millionen Dollar und einen Reingewinn von 46,1 Millionen prognostiziert.
Ziele erhöht
«Wir haben ein aussergewöhnliches erstes Quartal hingelegt und erhöhen unsere Ziele für das aktuelle Geschäftsjahr», so Darrell. Neu sei mit 10 bis 13 Prozent Wachstum zu rechnen. Ausserdem erhöhte das Unternehmen seinen Ausblick auf den non-GAAP EBIT auf 410 bis 425 Millionen Dollar.
Nach dem vierten Quartal des letzten Jahres, das Ende März zu Ende ging, ging Logitech für 2020/21 noch von einem Wachstum im mittleren einstelligen Bereich und einem non-GAAP EBIT zwischen 380 bis 400 Millionen Dollar aus.
Analysten überrascht
Die Aktien von Logitech sind am Dienstag nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das erste Quartal stark in den Handel gestartet, drehten aber bis Handelsschluss im Einklang mit dem SPI 0,2% ins Minus. Zeitweise hatten sie um über 5 Prozent angezogen.
Die Analysten geben sich überrascht ob der Performance vom Logitech. Es seien zwar gute Resultate erwartet worden, «aber das war definitiv viel mehr als erwartet», kommentierten etwa die Analysten der Credit Suisse das Quartalsergebnis.
Besonders erfreut zeigten sich die Analysten über die Bruttogewinnmarge von 39,2 Prozent. Sie sei bemerkenswert, da die Transport- und Frachtkosten im ersten Quartal hoch waren und zudem Währungseffekte auf die Marge gedrückt hätten. Dies habe Logitech allerdings durch einen guten Vertriebsmix und eine gute Kostenkontrolle wettmachen können, hiess es. (awp/mc/ps)