Logitech-Höhenflug hält im neuen Geschäftsjahr an
Lausanne – Der Computerzubehörhersteller Logitech reitet nach wie vor auf einer Erfolgswelle. Trends wie Home Office und Home Schooling sowie das anhaltende Wachstum im Gaming-Geschäft befeuern die Nachfrage nach Produkten der Waadtländer. An der Börse werden indes Kursgewinne mitgenommen.
Logitech ist mit Schwung ins Geschäftsjahr 2021/22 gestartet: Von April bis Juni kletterte der Umsatz im Vergleich mit den bereits hohen Vorjahreswerten um 66 Prozent auf 1,31 Milliarden US-Dollar. Um Währungseinflüsse ausgeklammert resultierte ein Wachstum von 58 Prozent, wie es am Dienstag in einer Mitteilung hiess.
Wachstum in Kernbereichen
Das Wachstum ist breit abgestützt: Logitech habe in all ihren Kernbereichen klar im zweistelligen Prozentbereich zugelegt, hielt CEO Bracken Darrell in der Mitteilung fest. Der Absatz von Webcams (währungsbereinigt +73%), Pointing Devices (+52%), Audio & Wearables (+57%) oder bei Video Collaboration (+72%) wächst in einer von Corona geprägten Arbeitswelt stark.
Gleichzeitig legt Logitech im Geschäft mit Tablet- und sonstigem Zubehör (+66%), Tastaturen (+44%) oder Gaming-Utensilien (+76%) zu. Der Gaming-Markt liefert seit Jahren hohe Wachstumsraten. Bewusst auf die Bremse tritt der Konzern dagegen beim hart umkämpften Markt mit mobilen Musikboxen (-5%) und im Bereich Smart Home (-12%).
Das kräftige Wachstum schlug auf die Ergebnisse durch: Der um Kosten zu Übernahmen und Restrukturierungen bereinigte operative Gewinn EBIT (Non-GAAP) verdoppelte sich im Startquartal auf 235 Millionen Dollar. Und der unbereinigte Reingewinn (GAAP) rückte gar um 160 Prozent auf 187 Millionen vor.
Dabei bewegt sich die Bruttogewinnmarge (Non-GAAP) mit 43,8 Prozent (VJ: 39,2%) am oberen Ende des Zielbereichs von 39 bis 44 Prozent. Rückenwind in Sachen Profitabilität habe nebst dem Wachstum auch ein guter Produktmix und für die Gruppe günstige Währungsentwicklungen gegeben, hiess es.
Ausblick bestätigt
Trotz der Erfolge an der Verkaufsfront bleibt der Ausblick von Vorsicht geprägt. Logitech rechnet im Gesamtjahr weiterhin mit einer stabilen Umsatzentwicklung. Das Wachstum soll sich im Bereich von -5 bis +5 Prozent bewegen, nachdem die Latte letztes Jahr sehr hoch gelegt wurde. Die EBIT-Prognose wurde mit 800 bis 850 Millionen Dollar ebenfalls bestätigt.
Die vorsichtige Haltung sorgt an der Börse für leise Kritik. Ansonsten gibt es nur lobende Worte zu den Halbjahreszahlen, die die Erwartungen übertrafen. Die Anleger nehmen das zum Anlass, um Kursgewinne ins Trockene zu bringen. Bis Handelsschluss fiel der Logitech-Kurs um 9,9 Prozent auf 100,10 Franken. Anfang Juni wurde mit 124,90 Franken noch ein Allzeithoch gesetzt. (awp/mc/ps)