Logitech-CEO Bracken Darrell. (Foto: Logitech)
Zürich – Der Peripherie-Geräte Hersteller Logitech ist gut unterwegs. Trotz Gegenwind von der Währungsfront nahm der vergleichbare Umsatz im dritten Quartal, dem wichtigen Weihnachtsquartal, in einem schwierigen Marktumfeld auch in der Berichtswährung US-Dollar zu und der operative Gewinn schrumpfte nur wenig. Zu beachten ist zudem, dass sich das Unternehmen mit dem Auslaufen des OEM-Geschäfts per Ende Jahr und der im Dezember erfolgten Abspaltung der Videokonferenz-Tochter LifeSize in einer Transformationsphase befand. So wurde nach eigenen Worten eine «neue Logitech» geschaffen.
«Das Weihnachtsquartal war für uns perfekt», resümierte CEO Bracken Darrell im Gespräch mit AWP. Dass der operative Gewinn im Gegensatz zu den Verkäufen rückläufig war, führte er einzig auf den negativen Währungseinfluss zurück. «Wir haben mittlerweile aber die Kosten gesenkt und die Preise erhöht» erklärte Darrell, der sich grundsätzlich zuversichtlich zeigt.
Starkes Wachstum in Lokalwährungen
So stieg der Gesamtumsatz um 3% auf 621,1 Mio USD, entsprechend einem Plus in Lokalwährungen von 8%. Beim Retailgeschäft, das heisst ohne das per Ende 2015 aufgegebene OEM-Geschäft, ergab sich ein Umsatzwachstum von 4% auf 594,6 Mio USD (LW +9%), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Zur besseren Vergleichbarkeit fokussiert sich Logitech nach der im Dezember erfolgten Abspaltung der Videokonferenz-Tochter LifeSize und der Aufgabe des OEM-Geschäfts bei den Veränderungsraten und auch beim Ausblick auf das weitergeführte Geschäft.
Der Umsatz mit den als Wachstumskategorien definierten Produkten zog in Lokalwährungen um einen Drittel auf 224,9 Mio USD an. Als Wachstumsprodukte wurden Hüllen für Tablets, mobile Lautsprecher, Zubehör für PC-Gaming sowie mobile Video-Konferenzsysteme definiert. Innerhalb dieser Kategorie stiessen die Lautsprecher (+37%) und die Videosysteme (+55%) auf die stärkste Nachfrage, während der Absatz von Tablet-Zubehör um gut einen Drittel einbrach. «Der Abwärtstrend in diesem Bereich wird wohl weitergehen», so Darrell.
Auch das klassische PC-Peripherie-Geschäft, mit dem Logitech noch immer über 60% des Umsatzes erzielt, dürfte gemäss Darrell weiter schrumpfen. «Wir bewegen uns mit dem PC-Geschäft rückwärts, gewinnen dabei aber Marktanteile.» Im dritten Quartal blieben die Verkäufe mit 368,9 Mio USD aber praktisch stabil.
Prognose für Gesamtjahr erhöht
Der operative Gewinn war im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Der Non-GAAP-EBIT lag mit 74,2 Mio USD um 5,7% unter dem vergleichbaren Wert des Vorjahres. Logitech verwies hierbei auf den signifikanten Einfluss der Währungen. Der Reingewinn legte dagegen um 3,7% auf 65,1 Mio USD zu.
Die Prognosen für das Geschäftsjahr 2015/16 werden erhöht. Demnach ist neu im Retailgeschäft zu konstanten Währungen ein Wachstum von 7-9% zu erwarten sowie ein EBIT (non-GAAP) von rund 170 Mio USD. Diese Prognose gilt unter Ausklammerung der Werte von LifeSize. Die alte Prognose, welche das LifeSize-Geschäft noch enthielt, lautete beim Umsatzwachstum auf +7% und beim EBIT auf rund 150 Mio USD.
Dass die Guidance erhöht wurde, sei indes nur zum Teil auf LifeSize zurückzuführen, sagte Darrell. «Hauptsächlich gründet unser gestiegener Optimismus auf der guten Performance im dritten Quartal mit der starken Entwicklung in den Produktkategorien, die wir als Wachstumsbereiche definiert haben.» Er geht davon aus, dass diese Produkte auch in naher Zukunft überdurchschnittlich wachsen.
Für das vierte Quartal geht der CEO davon aus, dass die zuletzt gesehene Marktdynamik in ähnlichem Stil weitergehen wird. Insgesamt zeigt er sich dank des guten Wachstums mit dem neueren Geschäft optimistisch.
An der Börse gab es für die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen Szenenapplaus: Die Aktie schloss am Donnerstag 9,6% höher bei 14,80 CHF. (awp/mc/upd/ps)