Lausanne – Logitech hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 (per Ende September) mehr Umsatz und Gewinn erzielt und damit die Analystenerwartungen durchs Band übertroffen. Das Management blickt zuversichtlich in die zweite Jahreshälfte und hält an den Zielen für das Gesamtjahr fest.
Der Umsatz stieg in den Monaten Juli bis September um 12% auf 634,2 Mio USD, wie der Hersteller von Computerzubehör und Unterhaltungselektronik am Dienstag mitteilt. In Lokalwährung betrug das Plus 11%, wobei das Geschäft vor allem in Asien (+23%) boomte. In Amerika (+10%) und Europa/Nahost/Afrika (+5%) fielen die Wachstumsraten bescheidener aus.
Bei den einzelnen Produktkategorien wuchs die Gesellschaft vor allem bei den einfachen Videokonferenz-Systemen (+61%), Smart Home (+56%), Tablet-Zubehör (+49%) und Gaming (+44%). Leicht zulegen konnten auch die traditionellen Bereiche «Mäuse» (+1%) und «Tastaturen» (+3%), die noch immer knapp 40% zum Umsatz beisteuern.
Hingegen verzeichnete der Bereich «Mobile Lautsprecher», der vormals ein gewichtiger Umsatztreiber war, einen Rückgang von 7%. Dies wird mit Produktablösungen erklärt, wobei nun aber Nachfolgeprodukte lanciert worden seien. Noch nicht so richtig vom Fleck kam ausserdem das Segment «Audio PC&Wearables», zu dem die kürzlich übernommene Firma Jaybird gehört. In Zukunft solle dieses jedoch Wachstumsbeiträge liefern, wird in der Mitteilung betont.
Deutliches Gewinnplus
Der Bruttogewinn (Non-GAAP) nahm derweil um 11% auf 231,8 Mio USD zu und die entsprechende Marge kam bei 36,6% nach 37,0% zu liegen – und damit im Zielbereich von 35-37%. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT (Non-GAAP) stieg um 12% auf 72,4 Mio USD, wobei der Betriebsaufwand durch die Übernahme der Gesellschaft Astro Gaming belastet wurde. Unter dem Strich verdiente Logitech mit 57,4 Mio USD um 22% mehr als im Vorjahr.
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat das Unternehmen die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) übertroffen. Prognostiziert wurde im Durchschnitt ein Umsatz von 621,9 Mio, ein EBIT (Non-GAAP) von 68,2 Mio sowie ein Reingewinn von 51,5 Mio.
Ziele bestätigt
«Wir sind erneut stark gewachsen», lässt sich CEO Bracken Darrell in der Mitteilung zitieren und hebt vor allem die Fortschritte in den Bereichen Gaming und Videokonferenzsysteme hervor. Er blickt dank des «breiten und starken Produktportfolios» zudem zuversichtlich in die zweite Jahreshälfte und insbesondere in das für Logitech wichtige Weihnachtsquartal.
Insgesamt bestätigt das Management die Jahresziele 2017/18. Es rechnet weiterhin mit einem Wachstum von 10% bis 12% in Lokalwährungen und einem operativen Gewinn (Non-GAAP) von 260 bis 270 Mio USD. Zum Vergleich: In der ersten Jahreshälfte wurde bei einem knapp 12% höheren Umsatz von 1,16 Mrd USD ein operativer Gewinn von 115,4 Mio USD verbucht.
Aktie im Minus
Trotz des Optimismus des CEO rutschten die Logitech-Papiere am Dienstag nach einer freundlichen Eröffnung rasch ins Minus. Am Ende gingen sie mit einem Minus von 5,3% aus dem Tag.
Händler erklärten sich dies primär mit Gewinnmitnahmen, weil positive Überraschungen ausgeblieben seien. So hätten wohl einige Marktteilnehmer auf eine Erhöhung der EBIT-Guidance gehofft. Bislang zählten die Titel im Jahresverlauf mit einem Plus von rund 40% zu jenen mit einer klar überdurchschnittlichen Performance.
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat das Unternehmen die Schätzungen der Analysten übertroffen. Die Rede war von starken Resultaten. Gelobt wurde auch die Kostenkontrolle. So seien die allgemeinen Kosten leicht gesunken und die Ausgaben für Marketing und Verkauf weniger stark angestiegen als erwartet, hiess es etwa von der ZKB. (awp/mc/ps)