Zürich – An der Delegiertenversammlung von ICTswitzerland ist Nationalrat Marcel Dobler einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt. Dobler tritt die Nachfolge von Ständerat Ruedi Noser an, der den Dachverband seit 2009 präsidierte. Neuer Vizepräsident ist Nationalrat Franz Grüter.
Noser präsidierte am Donnerstag also die letzte ICTswitzerland-Delegiertenversammlung seiner achtjährigen Amtszeit im Audimax der ETH. Noser entwickelte ICTswitzerland mit 27 Mitgliedsunternehmen und 21 Mitgliedsverbänden zu einer starken Stimme der ICT-Wirtschaft. Unter der Führung von Noser wurde der Berufsverband ICT-Berufsbildung Schweiz aufgebaut, dessen Erfolge durch die Zunahme der Anzahl ICT-Lernenden seit 2010 um mehr als 25 % auf 9‘200 verdeutlicht werden. Zudem konnte unter Noser der Auftritt der ICT-Nation Schweiz als Partnerland der CeBIT 2016 realisiert werden, der im In- und Ausland ein breites Echo hervorrief. Der erfolgreiche Auftritt als Partnerland der weltweit wichtigsten B2B-Messe für Digitalisierung in Hannover schärfte das Bewusstsein für die Relevanz der ICT bei Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
Die Vorteile der Digitalisierung für die Schweiz nutzen
Die Delegiertenversammlung wählte Marcel Dobler (Jahrgang 1980) zum neuen Präsidenten für eine Amtsperiode von zwei Jahren. Dobler ist Gründungsmitglied des erfolgreichen Schweizer ICT-Unternehmens Digitec und war während 13 Jahren dessen CEO. Für seine beruflichen Erfolge in der ICT-Wirtschaft gewann Dobler verschiedene Auszeichnungen, wie den Swiss Economic Award und den Ehrenpreis des Best of Swiss Web Award. Im Herbst 2015 wurde er für die FDP in den Nationalrat gewählt.
Marcel Dobler freut sich über die Wahl: «Es ist für mich eine Ehre, den Dachverband der ICT-Wirtschaft als Nachfolger von Ruedi Noser präsidieren zu dürfen. Ich werde mich als Präsident von ICTswitzerland insbesondere auch im Parlament dafür einsetzen, dass die Vorteile der Digitalisierung zum Wohle der Schweiz genutzt werden können.» Als Präsident will er in den kommenden Jahren folgende drei Schwerpunkte setzen: Die digitale Aus- und Weiterbildung soll auf allen Stufen gestärkt werden; es sollen geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die Innovationskraft der Schweiz gestärkt wird und es braucht Gesetze und Verwaltungsprozesse, welche die Digitalisierung fördern statt verhindern.
Vorstand neu gewählt
Die Delegiertenversammlung wählte den gesamten Vorstand neu für die nächsten zwei Jahre. Aus den Reihen des Vorstands wurde Franz Grüter zum neuen Vizepräsidenten ernannt. Als erfolgreicher ICT-Unternehmer (VRP green.ch) und Nationalrat (SVP) ist er unternehmerisch und politisch eng mit der ICT-Wirtschaft verbunden. Er tritt die Nachfolge von Dr. Thomas Flatt, Präsident SwissICT, an.
digital.swiss – Fortschritt der Digitalisierung in der Schweiz auf einen Blick
Vorstandsmitglied Thomas Meyer wies in seinem Kurzreferat auf die Bedeutung der Plattform digital.swiss hin, die den Fortschritt der Digitalisierung in der Schweiz visualisiert. Im Mai 2017 wird die Plattform mit neuen Daten online gehen. Meyer präsentierte die Hauptaussagen der im Februar 2017 vom Forschungsinstitut gfs.bern durchgeführten Bevölkerungsumfrage, die in verschiedene Bereiche der Plattform einfliessen werden (digital.swiss/de/publikationen). Bemerkenswert ist vor allem die Ambivalenz der Schweizer Bevölkerung: Die Schweizer sehen die modernen Technologien und die Digitalisierung als Chance, wünschen sich aber gleichzeitig mehr Protektionismus. (ICTswitzerland/mc)