Nokia-CEO Stephen Elop.
New York – Microsoft hat Nokia das Umschwenken auf die Smartphone-Plattform Windows Phone nach einem Medienbericht mit einer finanziellen Unterstützung von mehr als einer Milliarde Dollar schmackhaft gemacht. Der weltgrösste Software-Konzern stelle das Geld für die Entwicklung und das Marketing von Telefonen mit dem Betriebssystem Windows Phone zur Verfügung.
Dies berichtet das Magazin «Bloomberg Businessweek». Die vor einem Monat verkündete Smartphone-Allianz von Nokia und Microsoft sei auf mehr als fünf Jahre ausgelegt, berichtete das Magazin weiter. Bei der Neuausrichtung von Nokia hatte auch Google mit seinem Betriebssystem Android um den weltgrössten Handy-Hersteller geworben, sich aber nicht gegen Microsoft durchsetzen können.
Google setzt sich mit Android an die Spitze
Microsoft benötigt dringend einen Schub für sein Smartphone- Geschäft. Das machen die jüngsten Zahlen des Marktforschungsinstituts Comscore deutlich. Danach sank der Marktanteil von Smartphones mit einem Microsoft-Betriebssystemen in den USA von Oktober 2010 bis Januar 2011 von 9,7 Prozent auf 8,0 Prozent. Google setzte sich mit Android erstmals mit 31,2 Prozent (plus 7,7 Prozentpunkte) an die Spitze, vor der Blackberry-Plattform von Research In Motion (RIM) (30,4 Prozent, minus 5,4 Punkte). Das iPhone von Apple stagnierte bei 24,7 Prozent (plus 0,1 Punkte) auf dem dritten Platz.
Nokia-Microsoft-Deal noch nicht unterzeichnet
Nokia-Chef Stephen Elop hatte im Februar nur von «Milliarden- Werten» gesprochen, die von Microsofts Seite fliessen würden und in diesem Kontext mögliche Werbeeinnahmen auf der Handy-Plattform erwähnt. Die Vereinbarung sei immer noch nicht unterzeichnet, schrieb «Businessweek».
Symbian-Plattform läuft aus
Nokia hatte Anfang Februar angekündigt, im Smartphone-Geschäft künftig vor allem auf das Microsoft-Betriebssystem zu setzen. Die eigene Symbian-Plattform lässt der Weltmarktführer schrittweise auslaufen. Nokia wird als Teil der Partnerschaft für die Nutzung von Windows Phone Lizenzgebühren an Microsoft zahlen. Zugleich werde Microsoft Lizenzzahlungen für Nokia-Patente leisten, schrieb «Businessweek» weiter. Eine Quelle habe bestätigt, dass die Milliarden-Zahlung Teil von Microsofts Anstrengungen gewesen sei, Nokia vom Wechsel zum konkurrierenden Google-Betriebssystem Android abzuhalten. Der Internet-Konzern hatte ebenfalls versucht, Nokia für sich zu gewinnen. Google-Chef Eric Schmidt betonte danach, die Tür für die Finnen bleibe offen. (awp/mc/upd/ps)