Nach Siga Exchange nun Digital Republic: Mobilezone auf Einkaufstour
Zürich – Der Mobilfunkanbieter Mobilezone befindet sich kurz vor Weihnachten auf Einkaufstour. Nach der Übernahme des langjährigen deutschen Geschäftspartners Siga Exchange zu Beginn der Woche, folgt nun die Akquisition der Zürcher Firma Digital Republic (DR).
Mit dem Zukauf von Digital Republic will Mobilezone das Geschäft im Bereich mobiles Internet ausbauen. DR ergänze das Portfolio mit einem neuen, innovativen Geschäftsfeld, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. DR ist auf ein digitales Angebot rund um das Internet der Dinge für Privat- und Geschäftskunden spezialisiert.
Angesichts des Umsatzes von Mobilezone von knapp einer Milliarde Franken im Vorjahr sind beide Übernahmen klein. Siga dürfte 2022 einen Umsatz von rund 6 Millionen Euro erreichen und Digital Republic mit rund 20 Beschäftigten einen von 4,5 Millionen Franken.
Die Siga Exchange mit Sitz in Heilbronn betreibt in Deutschland das Telekommunikationsgeschäft an den elf deutschen Stützpunkten der US-Army. Dabei verkauft das Unternehmen überwiegend Angebote der Deutschen Telekom.
Zu beiden Transaktionen wurden einzeln keine finanziellen Details bekanntgegeben. Insgesamt hat Mobilezone für beide Zukäufe aber 26 Millionen Franken auf den Tisch gelegt, wie an einer Telefonkonferenz bekanntgegeben wurde.
Digital Republic strategisch «bedeutsamer»
Der Handyanbieter verspricht sich denn auch viel von seinen jüngsten Zukäufen. Laut CEO Markus Bernhard ist der Zukauf von DR in der Schweiz strategisch wesentlich bedeutsamer und auch für einen deutlich grösseren Anteil der Übernahmekosten verantwortlich.
Um über konkrete Synergien zu sprechen, sei es zwar noch zu früh, fügte er an. Allerdings sei die Plattform von DR «top-aktuell» und eine Migration der Mobilezone-Plattformen sei sicher eine starke Synergiemöglichkeit. Insbesondere DR wächst derzeit offenbar auch sehr rasant. Der für 2022 erwartete Umsatz von rund 4,5 Millionen Franken entspräche gegenüber dem Vorjahr beinahe einer Verdoppelung.
Finanzieren will Mobilezone die Zukäufe aus Eigenmitteln und über bestehende Kreditlinien. Die Verschuldung bleibe dennoch konservativ, so Bernhard. Das bis 2025 laufende Aktienrückkaufprogramm wird indes im kommenden Jahr ausgesetzt.
Dividende am untersten Rand früherer Ankündigung
Gleichzeitig mit der DR-Übernahmen gab Mobilezone bekannt, dass für das laufende Geschäftsjahr eine Dividende von 0,90 Franken je Aktie ausbezahlt werden soll. Dass trotz der Übernahme-Kosten die Dividende gegenüber dem Vorjahr um über 7 Prozent angehoben werden soll, wertet der CEO als «Zeichen der Stärke».
Allerdings hatte er erst vor rund einem Monat in einem Interview für das laufende Jahr eine Dividende zwischen 90 Rappen und einem Franken angekündigt. Die Analysten zeigen sich denn auch von der nun angekündigten Dividende etwas enttäuscht, wenngleich die Akquisitionen an sich als strategisch sinnvoll angesehen werden.
An der Börse drehen die Aktien nach negativem Start ins Plus und schlossen 1,8 Prozent höher bei 15,50 Franken. Von den starken Abgaben der vergangenen vier Wochen erholt sich der Titel damit nur bedingt. (awp/mc/pg)