Martin Lehmann, CEO Mobilezone.
Regensdorf – Mobilezone hat im ersten Semester des Geschäftsjahres 2011 eine gemischte Entwicklung verzeichnet. Zwar konnte der Netto-Gruppenumsatz um 2,4% auf 136,5 Mio CHF gesteigert werden, der EBIT sank dagegen um 40% auf 7,8 Mio und der Reingewinn um 39% auf 6,7 Mio. Die EBIT-Marge verringerte sich dabei um 4,1 Prozentpunkte auf noch 5,7%.
Die Handy-Ladenkette bezeichnet die Berichtsperiode in einer Mitteilung vom Freitag denn auch als «herausfordernd». Der Rückgang des Betriebsergebnisses wird mit tieferen Kundenfrequenzen begründet.
Bruttogewinn sinkt um 11% auf 41,6 Mio CHF
Der Trend hin zu teureren Smartphones bei gleichbleibender Verkaufsprämie habe zu einer tieferen Bruttogewinnmarge zum Jahresbeginn geführt. In der Berichtsperiode sank so der Bruttogewinn um 11% auf 41,6 Mio CHF; die Bruttomarge ging um 4,5 Prozentpunkte auf 35,0% zurück. Die geringe Zahl an neuen Top-Geräten habe viele Kunden veranlasst, mit dem Kauf eines neuen Handys zuzuwarten. Zudem seien die durch den tiefen Euro-Kurs erzielten Kostenvorteile im Einkauf vollumfänglich an die Kunden weitergegeben worden, so die Mitteilung.
Gewinnerwartungen deutlich verfehlt
Mit den ausgewiesenen Zahlen wurden die Erwartungen der Bank Vontobel beim Umsatz zwar leicht übertroffen, auf den Gewinnebenen hingegen deutlich verfehlt. Die Analysten hatten im Vorfeld mit einem Umsatz von 132 Mio CHF, einem EBIT von 12,9 Mio und einem Reingewinn von 10,6 Mio CHF gerechnet.
Gruppe sieht sich gut für H2 gerüstet
Das Management sieht sich durch die neu geschaffenen Kontaktpunkte mit den Kunden «gut für das zweite Halbjahr» gerüstet. In der Berichtsperiode wurden im Privatkundenbereich vier Verkaufsstandorte geschlossen und in Winterthur ein neuer Shop sowie in Zürich ein weiteres «Help Center» eröffnet. Per Mitte Jahr zählte das Unternehmen 138 Shops. Im Geschäftskundensegment wurde die Zusammenarbeit mit dem Kommunikationsdienstleister Nägele-Capaul, wie bereits Ende Mai berichtet, erweitert.
Gewinnmarge steigt wieder
Zusammen mit der bereits in den vergangenen Monaten wieder gestiegenen Gewinnmarge sollten diese neuen Angebote den Geschäftsgang positiv beeinflussen, heisst es. Zudem seien bereits neue Mobiltelefone angekündigt worden, die den Markt im zweiten Halbjahr beleben sollten – darunter vermutlich das seit langem erwartete Apple iPhone 5 sowie einige 3D-Handys und die ersten Nokia-Handys mit Windows-Betriebssystem, wie es weiter heisst. An der Börse halten sich die Mobilezone-Aktien angesichts der Schwäche des Gesamtmarktes (SPI -3,0%) relativ gut. So verlieren die Titel bis kurz um 10 Uhr um 1,8% auf 8,30 CHF.
Optimistischer Ausblick
Das Mobilzone-Management sei für das zweite Halbjahr vor allem wegen der Markteinführung des iPhone 5 optimistisch, kommentiert René Weber von der Bank Vontobel. Er werde aber die Schätzungen voraussichtlich um über 20% senken. Auch glaubt Weber nicht, dass das Unternehmen – wie für 2010 – eine Dividende von 0,70 CHF je Aktie bezahlen kann. Wenn indessen von einer Dividendensenkung um 25% ausgegangen werde, belaufe sich die Dividendenrendite immer noch auf 6%. Dies mache die Aktie zum attraktiven Dividendentitel. Angesichts des weiterhin zu erwartenden starken Wettbewerbs belässt der Vontobel-Analyst die Einstufung der Titel bei «Hold» (Kursziel 11 CHF). (awp/mc/upd/ps)