Murdoch bietet Sky News für Übernahme von BSkyB an

Rupert Murdoch

Medienmogul Rupert Murdoch.

Medienmogul Rupert Murdoch.

London- Im Streit um die Komplettübernahme des britischen Fernsehkonzerns British Sky Broadcasting (BSkyB) hat Rupert Murdochs News Corporation den Verkauf des Nachrichtensenders Sky News angeboten. Das berichtete die BBC am Mittwoch. Murdoch will damit eine ausgedehnte Untersuchung der Übernahme durch die britische Wettbewerbsbehörde verhindern. Bereits an diesem Donnerstag könnte daher das Vorhaben vom britischen Medienminister Jeremy Hunt grünes Licht bekommen, hiess es weiter.

Murdoch kontrolliert bereits 39 Prozent an dem Fernseh- und Telekommunikationsunternehmen. Der Medienmogul möchte auch die restlichen 61 Prozent übernehmen. Er hatte den Eignern – einer Gruppe von BSkyB-Managern, 700 Pence pro Aktie, insgesamt 7,8 Milliarden britische Pfund (9,2 Mrd Euro), geboten. Die britische Medienaufsicht und die Regierung haben aber Bedenken, weil Murdoch mit der Zeitung «The Times», dem Boulevardblatt «The Sun» und dem sonntäglich erscheinenden Klatschblatt «News of the World» bereits mehrere Zeitungen herausgibt. Sie befürchten einen Verlust an Meinungsfreiheit.

Sky News defizitär
Der Sender Sky News arbeitet derzeit defizitär. Deshalb gilt der Verkauf als schwierig. Murdoch sei bereit, den Sender im Falle eines Verkaufs noch mehrere Jahre lang zu subventionieren, berichte die BBC weiter. Der Medienkonzern BSkyB insgesamt hatte im zweiten Halbjahr 2010 einen operativen Gewinn von 520 Millionen Pfund (602 Mio Euro) erwirtschaftet.

Entscheidung liegt bei Medienminister
Die Entscheidung darüber, ob der Übernahmefall zunächst genauer untersucht wird, oder ob es schon früher grünes Licht geben kann, liegt bei Hunt. Wirtschaftsminister Vince Cable, der sich negativ Murdoch gegenüber geäussert hatte, hatte Premierminister David Cameron wegen Befangenheit die Zuständigkeit entzogen. Am 25. Januar hatte Hunt hatte informiert, dass die Medienaufsicht Ofcom zu der Ansicht gelangt sei, dass die Angelegenheit zur Überprüfung an die Kartellwächter weitergeleitet werden müsse. Er hatte zudem zugleich der von Murdoch kontrollierten News Corp die Möglichkeit gegeben, Zugeständnisse zu machen. Die EU-Kommission hatte der Übernahme dagegen bereits im Dezember zugestimmt. (awp/mc/ss)

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