Medienmogul Rupert Murdoch.
New York – Das ging schnell: Nur einen Tag nachdem Medienmogul Rupert Murdoch feierlich seine iPad-Zeitung «The Daily» vorgestellt hat, tauchten ihre Inhalte frei kopierbar im Internet auf. Ein Programmierer aus Los Angeles nutzte den Umstand aus, dass alle Artikel der «Daily» auch im Internet vorgehalten werden.
So zum Beispiel zum Weiterleiten über Netzwerke wie Twitter oder Facebook sowie die Erfassung durch Internet-Suchmaschinen. Es gab nur keinen zentralen Ort, von dem sie alle zugänglich gewesen wären. Der Programmierer Andy Baio musste also lediglich die Links zu einzelnen Inhalten auf einer Web-Seite versammeln. Die ganze Arbeit habe etwa 20 Minuten gedauert, sagte Baio der «New York Times» am Donnerstag. «Daily»-Herausgeber Greg Clayman betonte in der «Times», er sei zuversichtlich, dass die Nutzer trotzdem die kostenpflichtige Tablet-Version nutzen würden, da sie viele interaktive Elemente und Funktionen enthalte.
Grosse Pläne
Murdoch hat grosse Pläne mit der «Daily». Er will das Medium Tageszeitung ins digitale Zeitalter bringen und beweisen, dass man auch in der Internet-Ära Geld mit Nachrichten verdienen kann. Einige Branchenbeobachter zweifeln hingegen grundsätzlich an, dass die Menschen bereit sind, dafür zu zahlen, da so viele Informationen kostenlos online verfügbar sind. Murdoch setzte den Preis im Vergleich zu heutigen Zeitungspreisen relativ niedrig an, bei 99 US-Cent pro Woche. Kostenkontrolle und «Millionen Abonnenten» sollen trotzdem für Gewinne sorgen. Die ersten zwei Wochen sind kostenlos, weil sie vom US-Mobilfunkbetreiber Verizon gesponsert werden. Die iPad-Zeitung ist bisher nur in den USA verfügbar. (awp/mc/ps)