Netzwerkausrüster Nokia bekommt neuen Chef – KI-Schwerpunkt
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Espoo – Beim Netzwerkausrüster Nokia steht ein Führungswechsel an. Pekka Lundmark werde Ende März als Konzernchef zurücktreten, teilte das Unternehmen am Montag mit. Sein Nachfolger wird der Intel-Manager und KI-Spezialist Justin Hotard, der das Amt Anfang April übernehmen soll. Hotard komme mit mehr als 25 Jahren Erfahrung in Technologieunternehmen weltweit zu Nokia, hiess es weiter. Derzeit leite er das Rechenzentrums- und KI-Geschäft des US-Halbleiterkonzerns Intel. Am Aktienmarkt kam dies gut an. Die Nokia-Aktie legte im Vormittagshandel um mehr als zwei Prozent zu und gehörte im Euro Stoxx 50-Index zu den grössten Gewinnern.
Lundmark sei in einer schwierigen Zeit zu Nokia gekommen, sagte Verwaltungsratschefin Sari Baldauf weiter. Während seiner Amtszeit habe Nokia die Technologieführerschaft bei 5G-Funknetzen wiederhergestellt und eine starke Position bei Cloud-nativen Kernnetzen aufgebaut. Lundmark werde dem neuen Nokia-Chef bis Ende des Jahres als Berater zur Seite stehen.
Für Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan ist der Chefwechsel bei Nokia eine Überraschung. Lundmark sei es gelungen, «das Schiff zu stabilisieren». Allerdings dürfte der Wechsel schon seit einiger Zeit vorbereitet worden sein, da bereits ein neuer Unternehmenschef ernannt worden sei. Mit dem Rechenzentrum- und KI-Hintergrund des Lundmark-Nachfolgers dürfte der Geschäftsbereich Infrastructure Business die Zukunft des Unternehmens sein. Dennoch bleibe der Bereich Mobile Networks die grösste Geschäftseinheit des Unternehmens und zusammen mit dem Patent-Bereich Nokia Technology der grösste Gewinnbringer.
Nokia hatte im vierten Quartal 2024 zu Wachstum zurückgefunden. Die Erlöse kletterten im Jahresvergleich um zehn Prozent auf knapp 6 Milliarden Euro, der bereinigte operative Gewinn zog um 38 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro an und unter dem Strich machte das Unternehmen einen Gewinn von 813 Millionen Euro, wie die Finnen Ende Januar mitgeteilt hatten.
Mit dem Aufwärtstrend geht eine längere Durststrecke zu Ende, in welcher Telekommunikationskonzerne den Netzaus- und Umbau nur auf kleiner Flamme betrieben hatten. Dies hatte Nokia und auch den schwedischen Konkurrenten Ericsson als Zulieferer in Mitleidenschaft gezogen. (awp/mc/ps)