Neuer Chef verspricht: Apple wird sich nicht ändern

Tim Cook

Tim Cook, neuer Apple-CEO.

New York – Bei Apple soll nach dem Rückzug des gesundheitlich angeschlagenen Firmengründers Steve Jobs alles beim Alten bleiben. Sein Nachfolger Tim Cook versicherte, dass er der Linie von Jobs treu bleiben werde. Unter ihm war Apple mit dem iPod-Musikspieler, dem iPhone-Handy und dem Tablet-Computer iPad zum wertvollsten Technologieunternehmen der Welt aufgestiegen.

«Ich möchte, dass Ihr sicher seid, dass sich Apple nicht verändern wird», schrieb Cook am Donnerstag in einer E-Mail an die Mitarbeiter. Das Schreiben wurde von mehreren Online-Diensten veröffentlicht. «Wir werden weiterhin die besten Produkte der Welt bauen, die unsere Kunden begeistern», munterte der 50-Jährige seine Mannschaft auf, die von Jobs› Abgang am Ende genauso überrascht wurde wie der Rest der Welt. Cook steht vor der grossen Herausforderung, in die Fussstapfen des Technik-Visionärs Steve Jobs zu treten. Cook arbeitet seit mehr als 13 Jahren im Unternehmen und hat in dieser Zeit vor allem die Produktion auf Vordermann gebracht, um mit den Kampfpreisen der Konkurrenz mithalten zu können. Er hat damit massgeblichen Anteil an den Milliardengewinnen, die Apple scheffelt. «Bei Apple anzufangen, war die beste Entscheidung, die ich jemals getroffen habe», schrieb Cook.

Cook führt seit Januar Tagesgeschäft
Allerdings muss er nun beweisen, dass er auch ein ähnlich gutes Händchen für neue Produkte hat wie Jobs, der mit dem iPod die Musikindustrie revolutionierte, mit dem iPhone den Handymarkt aufrollte und mit dem iPad der Computerindustrie das Fürchten lehrte. Experten verweisen allerdings darauf, dass die Produktpipeline von Apple noch auf Jahre hinaus gefüllt sein dürfte. Zuletzt war Apple von einem Rekordergebnis zum nächsten geeilt. Alleine im zuletzt berichteten Quartal verdiente der Konzern unglaubliche 7,3 Milliarden Dollar – doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Ergebnis ging bereits auf das Konto von Cook. Denn seit Januar führte er das Tagesgeschäft, aus dem sich Jobs wegen einer schweren Erkrankung zurückgezogen hatte. Am Mittwoch erklärte er schliesslich seinen Verzicht auf den Chefsessel und schlug Cook als Nachfolger vor.

Als nächstes Vorstoss ins TV-Geschäft?
Was Jobs genau fehlt, ist unklar. Er hat eine Krebserkrankung und eine Lebertransplantation hinter sich. Jobs wird nun auf den Posten des Aufsichtsratschefs rücken – und damit über sein Lebenswerk wachen. Jobs hatte Apple 1976 zusammen mit Steve Wozniak gegründet. Unter Jobs wandelte sich das Unternehmen vom Computer-Hersteller Jahrzehnte später zum Elektronikriesen: 2001 kam der iPod, 2007 das iPhone und 2010 das iPad. Als nächstes, so orakeln Beobachter, könnte ein grösserer Vorstoss ins Fernsehgeschäft erfolgen.

Anteilseigner fangen sich nach erstem Schock
Die Anteilseigner haben sich nach einem ersten Schock über Jobs› Rückzug wieder gefangen. Am Freitag lag die Aktie vorbörslich nur noch knapp im Minus, nachdem sie zwischenzeitlich deutlich nachgegeben hatte. «Ich teile Steves Optimismus, dass Apple eine glänzende Zukunft hat», schrieb Cook an die Mitarbeiter. (awp/mc/upd/ps)

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