NSN-CEO Rajeev Suri.
Helsinki – Der Verkaufsprozess für den verlustreichen Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) bleibt zäh. Laut «Financial Times» sind die US-Finanzinvestoren KKR und TPG aus dem Bieterrennen ausgestiegen. Damit gebe es mit dem Investorenkonsortium aus Gores Group und Platinum Equity nur noch einen Interessenten für das Gemeinschaftsunternehmen des finnischen Handyherstellers und des deutschen Elektronikkonzerns.
Dieser Darstellung widersprach indes ein Nokia-Sprecher im «Wall Street Journal». Es würden zur Zeit «konstruktive Gespräche» mit mehreren Bietern geführt. Nach monatelanger Sondierung hätten sich KKR und TPG nicht auf ein gemeinsames Gebot verständigen können, berichtete die «Financial Times» unter Berufung auf mehrere Quellen. Angesichts der schwachen Ertragslage und des weiteren Umstrukturierungsbedarfs bei dem Telekomausrüster zieht sich der Verkaufsprozess seit langem hin.
Skepsis am Markt
Am Markt herrscht ohnehin Skepsis, ob es angesichts einer Preisforderung von angeblich mehreren Milliarden Dollar wirklich zum Verkauf kommt. Analysten machen laut «FT» vor allem Nokia für den schleppenden Fortgang verantwortlich. Der Handyhersteller hat auch in seinem Hauptgeschäft grosse Schwierigkeiten und könne sich daher kaum um NSN kümmern.
Verlustreiche Tochter
Das ungeliebte Tochterunternehmen hat Siemens und Nokia in den vergangenen Jahren hohe Verluste eingebracht und kämpft mit einem starken Wettbewerb in der Branche. In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte, dass Nokia und Siemens einen Ausstieg aus dem Joint Venture erwägen, auch ein Börsengang wurde dabei immer wieder als mögliches Szenario genannt. (awp/mc/upd/ss)