OBT: Thomas Koller und Marcel Baghdassarian über Big Data und Analysetools
Digitalisierung – ein aktueller Trend, der schon lange keine Neuigkeit mehr ist. Es gibt einen branchenübergreifenden Konsens, dass nur wer sich damit auseinandersetzt, eine Chance auf zukünftigen Erfolg hat. Und obwohl dieses Credo bereits auch in den entlegensten Orten der Industrienationen angekommen ist, wissen viele Unternehmen noch immer nicht, wie sie den geänderten Anforderungen gegenübertreten sollen. Die OBT AG stellt sich den internen und externen Herausforderungen der Digitalisierung systematisch: Einmal im Monat treffen sich die beiden Strategen von OBT – Thomas Koller, VR-Präsident, und Marcel Baghdassarian aus dem Fachbereich Informatik – und stecken zu diesem Thema die Köpfe zusammen. Gemeinsam besprechen sie aktuelle Fragestellungen, identifizieren mögliche Stolpersteine und erarbeiten praxisnahe Lösungsansätze.
Marcel: Daten sind das neue Gold! Deswegen ist es sehr wichtig, sich als Unternehmen einen Plan zurecht zu legen, wie Daten gesammelt werden können, welche überhaupt sinnvoll sind und vor allem wie sie für das Business etwas bringen. Die Good News: Durch die immer höheren Speichermöglichkeiten existieren inzwischen enorme Datenschätze. Bad News: Der Grossteil davon wird überhaupt nicht genutzt. Daten systematisch zu verarbeiten und dabei Muster und Relationen – häufig hinsichtlich Kundenverhalten – zu entdecken, ist das Ziel und der eigentliche Sinn des Big-Data-Ansatzes.
Thomas: Wenn das gelingt, ist Big Data wirklich enorm hilfreich und der Hype darum ist völlig gerechtfertigt. Um die Massen an Informationen verarbeiten zu können, geht es aber nicht ohne leistungsstarke Datenanalysetools. Mit diesen wird das Datenmeer vollständig untersucht und genau das führt dann zu genaueren Aussagen für den Prüfer und den Kunden. Im Gegensatz dazu musste man sich bisher mit der Untersuchung einer limitierten Menge an Stichprobendaten begnügen. Anders war der Aufwand einfach nicht zu bewältigen. Aber schon eine Stichprobenziehung ist immer kritisch und die Auswertung leidet auf jeden Fall unter den fehlenden Datensätzen. Ausserdem ist sie ohne moderne Analysetools extrem zeitintensiv. Big Data ohne geeignete Tools bewältigen zu können, ist eine Illusion. Mit dem richtigen Werkzeug ist es jedoch eine tolle Abkürzung und zugleich Wegweiser zu Zielgruppen-Insights.
«Daten sind das neue Gold! Deswegen ist es sehr wichtig, sich als Unternehmen einen Plan zurecht zu legen, wie Daten gesammelt werden können, welche überhaupt sinnvoll sind und vor allem wie sie für das Business etwas bringen.»
Marcel: Man muss sich immer folgendes vor Augen halten: Das Ziel der meisten Unternehmen ist es, mit so wenig Aufwand wie möglich seine Kunden effektiv anzusprechen bzw. zu bedienen. Je mehr ein Unternehmen über seine Kunden weiss, desto besser können passgenaue Angebote entwickelt werden. Das gilt für kleine Unternehmen genauso wie für grosse und macht sich im Normalfall auch direkt am Umsatz bemerkbar. Das Wichtigste für die Analysen ist eine ausreichende Anzahl an Datensätzen. Aber nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Informationen muss stimmen. Als Datenquelle dient in den meisten Fällen zunächst das eigene ERP-System. Zusätzliche Daten können bei Bedarf aber auch über Drittanbieter zugekauft werden. Wie bereits angesprochen sind die Daten alleine aber noch nicht viel wert. Denn erst deren Verknüpfungen und Beziehungen zueinander geben relevante Informationen preis.
Thomas: Ich denke, genau hier liegt der Schritt, der bei aller Automatisierung und Digitalisierung menschlich gesteuert bleibt. Viele Daten zu haben bedeutet nämlich nicht, auch automatisch die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Die individuelle Vorstellungskraft spielt bei der Interpretation eine grosse Rolle und ganz entscheidend ist auch die Auswahl der richtigen Fragestellungen!
Marcel: Letztlich ist Big Data eine äusserst spannende und sehr umfassende Informationsquelle, die mit starken digitalen Analysetools nach wichtigen Informationen durchkämmt werden kann. Die eigentliche Marktbearbeitung muss aber immer noch durch das Unternehmen bzw. den Menschen selbst erfolgen.
In der nächsten Ausgabe besprechen Thomas und Marcel, wie ein effizienter Know-how-Transfer über E-Learning-Plattformen gelingt. (OBT/mc)
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