OnlineDoctor: Telemedizin – Ein Beitrag zur medizinischen Grundversorgung in Zeiten von Corona

OnlineDoctor: Telemedizin – Ein Beitrag zur medizinischen Grundversorgung in Zeiten von Corona
OnlineDoctor ermöglicht die Beurteilung von Hautkrankheiten per Foto. (Bild: OnlineDoctor)

St. Gallen – Ein überlastetes Gesundheitssystem, überfüllte Wartezimmer, ein Mangel an Ärzten und Personal: Unsere medizinische Versorgung steht nicht erst seit Corona auf dem Prüfstand. In vielen Regionen sind Fachärztemangel, Wartezeiten und lange Anfahrtswege keine Ausnahme – auch jenseits einer Pandemie. Die Telemedizin bietet hier eine Lösung und verringert die Chance einer Ansteckung deutlich. Seit der Krise steigt die Akzeptanz deshalb rapide. Tobias Wolf, einer der Gründer von onlinedoctor.ch erklärt, wie wichtig digitale Alternativen sind und warum der Virus ein Katalysator für die Digitalisierung des Gesundheitssystems ist.

Die Leitungen stehen nicht mehr still. Jeden Tag erreichen das Team von OnlineDoctor dutzende Emails und Anrufe. Dermatologen/-innen wollen Teil der Plattform onlinedoctor.ch werden. „Wir erleben aktuell eine sehr starken Nachfrageanstieg und das obwohl wir schon 25% der Schweizer Dermatologen/-innen auf unserer Plattform hatten“, sagt Tobias Wolf, Partner und Gründer von OnlineDoctor. Das Portal bietet Konsultationen von Hautärzten/-innen an, ganz einfach via Foto. Innerhalb von maximal 48 Stunden kommt die Beurteilung vom Facharzt. „Die Telemedizin wird seit dem Ausbruch der Pandemie in einem neuen Licht betrachtet. Wurden vorher vor allem technischen Hürden und der Datenschutz diskutiert, sehen nun alle Parteien vor allem die Chancen und Vorteile für Mediziner und Patienten. Somit ist die Krise ein Katalysator für die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Eine Änderung im Mindset, die überfällig war“, so Wolf.

Dr. Paul Scheidegger, ein weiteres Gründungsmitglied von OnlineDoctor, zu den Vorteilen für Mediziner: „Viele sehen sich mit Anfragen von Patienten konfrontiert, die unter häuslichem Arrest stehen, oder die die Praxis aus Angst vor Ansteckung nicht aufsuchen möchten.“ Doch auch die Mediziner selbst wollen sich und ihr Praxispersonal schützen: „Um den Versorgungsauftag weiter aufrecht halten zu können, wollen Ärzte die Risiken und damit die Anzahl der persönlichen Kontakte, möglichst geringhalten.“ Dr. Scheidegger, der selbst als Dermatologe praktiziert, hat alleine in den letzten zwei Wochen 100% mehr Patienten digital behandelt als zuvor. Und auch im Fall einer Quarantäne bleibt man als Arzt handlungsfähig: „Ich kenne bereits mehrere Kollegen, die unter häuslicher Quarantäne stehen und somit aktuell ausschliesslich über OnlineDoctor beraten können. Sie bleiben handlungsfähig, das wäre vor einigen Jahren noch undenkbar.“

Auch die Vorteile für den Patienten sind unübersehbar: Wer unter häuslichem Arrest steht, kann trotzdem sein Hautproblem begutachten lassen. Ein Beispiel: Katrin L. aus Luzern war aufgrund eines Kontakts mit einem COVID-19 infizierten Patienten für 2 Wochen an ihr Zuhause gebunden. Als sie einen juckenden Ausschlag an ihren Armbeugen feststellt, nutzt sie OnlineDoctor. Innerhalb von wenigen Stunden kam die Rückmeldung inkl. Handlungsempfehlung. Das benötigte Medikament konnte sie unkompliziert über eine Onlineapotheke bestellen. (OnlineDoctor/mc/ps)

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