Austin – Der US-Softwareriese Oracle hat im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal beim zuletzt schwierigen Geschäft in der Cloud Boden gutmachen können. Auch die Aussichten stimmten die Anleger optimistisch. Insgesamt kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 13,3 Milliarden US-Dollar, wie der SAP-Rivale mitteilte.
Für die drei Monate bis Ende Februar hatten Analysten dies im Schnitt erwartet. Das wichtige Cloudgeschäft mit Software und Rechendiensten über das Netz stabilisierte sich nach den jüngsten Dämpfern. Der Kurs der Aktie stieg am Dienstag im vorbörslichen US-Handel um 13 Prozent.
Cloudumsätze steigen um 25 Prozent
Bei Software zur Unternehmenssteuerung konkurriert der US-Konzern insbesondere auch mit SAP. Bei den Cloudumsätzen legte Oracle nun um 25 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar zu. Das war etwas mehr, als Analysten im Schnitt erwartet hatten. In den vergangenen Quartalen hatte Oracle teils im Geschäft mit Rechenleistung im Netz (IaaS – Infrastructure as a Service) enttäuscht, mit dem Oracle-Chefin Safra Catz den US-Platzhirschen wie Amazon Web Services, Google Cloud Platform und Microsoft Azure Paroli bieten will.
Analyst Brent Thill von der US-Investmentbank Jefferies wähnte das Wachstum im Bereich Oracle Cloud Infrastructure (OCI) etwas stärker als von Fachleuten gedacht. Zudem habe das Management anklingen lassen, dass die Sparte auf absehbare Zeit weiter in einer starken Wachstumsphase bleiben dürfte. Das deutlich beschleunigte Wachstum beim Auftragseingang sei auf die Kundenreservierungen für Generative Künstliche Intelligenz zurückzuführen, schrieb der Experte. Die Oracle-Führung sehe die Nachfrage in dem Bereich nach wie vor substanziell höher als das Angebot. Die Unternehmensprognosen insgesamt wertete der Fachmann als ermutigend.
SaaS-Umsätze legen ein Fünftel zu
SAP ist in dem Geschäft mit Rechenleistung im Netz kaum vertreten, sondern konzentriert sich auf das Angebot von Software über das Netz (SaaS – Software as a Service). Die entsprechenden Angebote von Oracle rund um die Unternehmenssteuerung aus der Cloud, die Programme Fusion und Netsuite, legten rund ein Fünftel zu. Unter dem Strich steigerte Oracle den Nettogewinn insgesamt um 27 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar. (awp/mc/pg)