Oracle profitiert von verstärkter Heimarbeit in Corona-Krise

Safra A. Catz, CEO Oracle. (Foto: Oracle)

Redwood Shores – Der pandemiebedingte Trend zur Heimarbeit hat dem SAP-Rivalen Oracle im jüngsten Geschäftsquartal Anschub gegeben. In den drei Monaten bis Ende August kletterte der Nettogewinn im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 2,3 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss im kalifornischen Redwood Shores mitteilte. Vorstandschefin Safra Catz sprach von einem «fantastischen» Vierteljahr für Oracle, weil die Geschäfte besser liefen als von Finanzexperten erwartet.

Auch der Ausblick auf das zweite Geschäftsquartal sei bei Oracle ein wenig besser als gedacht, schrieb Jefferies-Analyst Brent Thill. Im Vorquartal nicht zum Abschluss gekommene Deals bei Lizenzsoftware seien zudem nachgeholt worden, und die Kosteneinschnitte hätten der operativen Marge Auftrieb gegeben. Die Oracle-Aktien stiegen nachbörslich am Donnerstagabend um bis zu 5,5 Prozent. Die SAP-Papiere konnten davon allerdings nicht profitieren – die Anteile des wertvollsten deutschen börsennotierten Unternehmens gaben in einem schwachen Umfeld rund ein halbes Prozent nach.

Starkes Cloud-Geschäft
Die Erlöse der Kalifornier wuchsen angetrieben vom starken Cloud-Geschäft um zwei Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar. Viele Firmen benötigen in der Corona-Krise zusätzliche IT-Dienste, um ihre von Zuhause aus arbeitenden Mitarbeiter zu unterstützen. Als Cloud-Partner des boomenden Videodienstes Zoom profitiert Oracle davon stark.

Kosten gesenkt
Weil Oracle die Kosten senken konnte, stieg die operative Marge von 31 Prozent im Vorjahresquartal auf 34 Prozent. SAP tut sich seit Jahren schwer, wegen des starken Ausbaus des noch nicht so rentablen Cloudgeschäfts wieder zu alter Stärke bei der Marge zurückzukehren. Der neue Vorstandschef Christian Klein will aber den bereits von seinem Vorgänger Bill McDermott vorgelegten Plan in die Tat umsetzen, die operative Marge in den kommenden Jahren wieder deutlich über die 30-Prozent-Marke zu hieven.

Catz erwartet bei Oracle auch für die Zeit nach der Krise weiteres Wachstum. Oracle bietet wie der deutsche Konkurrent SAP auch Software zum Management von Unternehmen an, ist aber auch bei Datenbanken und mit seiner Cloudplattform stark, auf der Firmen ihre jeweiligen Dienste für ihre Kunden laufen lassen können. (awp/mc/pg)

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