Zürich – Das Fintech-Unternehmen Annanow beweist in der Coronakrise seine Leistungsfähigkeit. Die Online-Vermittlungsplattform für Express-Kurierdienste sowie angeschlossener Versicherungsdienste und Paymentlösungen verzeichnet massive Anstiege der Lieferungen und zeigt sich als Alternative zur Post, die sich mit Personalengpässen und Lieferschwierigkeiten konfrontiert sieht.
Die Post ertrinkt fast in der Paketflut. Sie transportiert derzeit so viele Pakete wie sonst in der Vorweihnachtszeit, muss dies aber wegen des Coronavirus mit deutlich weniger Personal bewerkstelligen. Die Post hat deswegen ihre Dienstleistungen sukzessive zurückgefahren, so liefert sie zum Beispiel nur noch Waren aus, die unter Einhaltung der Social-Distancing-Regeln transportiert werden können. Nun will die Post für die hundert grössten Händler Mengenkontingente für Standardpakete festlegen, was bei den Händlern für zusätzlichen Ärger sorgt.
Massiver Anstieg der Lieferungen
Jetzt wo Händler aufgrund der Schliessung ihrer Geschäfte auf den Onlinehandel ausweichen (müssen) – ist der Transport der Güter nicht mehr garantiert. Mit Annanow präsentiert sich ein dezentrales Liefernetzwerk als Lösung für den Teilausfall der Post. In dieser Krise ist für den Onlinehandel jeder Tag Black Friday“, sagt Annanow-Gründer Daniel Gradenegger. „Wir verzeichnen seit vergangener Woche einen massiven Anstieg der Lieferungen. Bereits heute wickeln wir täglich rund 5000 Pakete zusätzlich zum regulären Geschäft ab.“
Nach oben seien die Grenzen offen, wie Gradenegger sagt: „Wir sind in der Lage, schweizweit täglich bis zu 20‘000 Pakete auszuliefern. Unser Ziel für die kommenden Tage ist es, die Lieferungen, die durch die Post entfallen, aufzufangen. Deshalb erweitern wir unser Liefernetzwerk im Stundentakt. Wir rechnen mit einem Liefervolumen von 50‘000 Paketen pro Tag.“
10’000 Kuriere unterwegs
Deshalb habe Annanow bereits vor zwei Wochen einen Aufruf gestartet, um schweizweit Kuriere und Transportbetriebe zu mobilisieren. „Diesem Aufruf sind hunderte Schweizer Transporteure gefolgt. Über unsere Plattform können wir derzeit auf rund 10‘000 Kuriere zurückgreifen und täglich kommen neue hinzu“, sagt Gradenegger.
Um den Lieferengpass der Post zu kompensieren, weichen viele Händler, wie Migros, Manor oder Jumbo, auf das Liefernetzwerk von Annanow aus und können damit direkt aus den Filialen liefern. Daniel Gradenegger stellt klar: „In dieser Krise zeigt sich, wie anfällig zentralisierte Strukturen sind. Dass ein Staatsbetrieb wie die Post derart an seine Grenzen kommt, ist symptomatisch dafür. Wir setzen deshalb seit unserer Gründung auf ein cloudbasiertes und dezentrales Liefernetzwerk, welches sich nun während dieser Belastungsprobe bewährt.“
Daniel Gradenegger hat vor drei Jahren das Fintech-Startup Annanow gegründet, welches aus einer online Vermittlungsplattform für Express-Kurierdienste besteht und angeschlossene Versicherungsdienste sowie Paymentlösungen bietet. Heute verfügt das Unternehmen über das grösste cloudbasierte Liefernetz der Schweiz. Über die Plattform von Annanow wird bei Bestellungen jeweils die Verfügbarkeit von Gütern lokal identifiziert und in der Folge auch lokal ausgeliefert. Damit werden Zentrallager entlastet und die die Lieferwege deutlich verkürzt. (mc/pg)